Spannende Informationen über die Stadt erfahren und ganz nebenbei die ein oder andere Spezialität genießen - diese Gelegenheit bot der erfolgreiche „kulinarische Stadtrundgang“ des „Runden Tisches“ aus Haiger. „Unsere Idee war es, etwas Bestehendes mit etwas Neuem zu kombinieren. Das hat funktioniert. Ein großes Dankeschön geht an die Stadt Haiger für die Unterstützung bei der ersten kulinarischen Stadtführung“, sagte Sabine Garzke vom „Runden Tisch“.
Vier Gastronomen und das H2-Fotostudio aus dem Stadtzentrum hatten eingeladen und bereiteten für die Rast zwischen den Stadtführung-Etappen Leckereien vor. Die Karten zum Event waren rasend schnell ausverkauft, weitere Interessierte baten um einen zweiten Termin stehen auf der Warteliste. Die Organisatoren können sich eine Wiederholung gut vorstellen und werden das am „Runden Tisch“ besprechen. Dieses Gremium ist eine neue Kommunikationsplattform für die Haigerer Gewerbetreibenden und zielt darauf ab, die Entwicklung der innerstädtischen Angebote in Haiger voranzutreiben. Auch die Stadtverwaltung arbeitet selbstverständlich mit.
Unter der Leitung von Stadtarchivarin Sibylle Kasteleiner führte die kulinarische Reise an geschichtsträchtige Orte der Innenstadt, wie beispielsweise in die Evangelische Stadtkirche mit ihren malerischen Fresken, zum Marktplatzbrunnen oder den Resten der einstigen Stadtmauer.
Passend zum Thema „Kulinarik“ hatte die Expertin das eigentliche Programm gekürzt und den Schwerpunkt auf Wissenswertes zu Märkten und Handel in Haiger gelegt. Im Herzen der Stadt, am Marktplatz, erklärte sie, welche Angebote es dort zu früheren Zeiten gab. So wies sie darauf hin, dass am Marktplatz 1 (heute: Sonnenapotheke) einst ein Lebensmittelladen und am Marktplatz 3 ein Schreibwarengeschäft mit einer Krankenstation im Obergeschoss zu finden waren. Am Marktplatz 5 (heute: A.L. Wehr) betrieben die damaligen Eigentümer eine Gastwirtschaft und eine Bäckerei.

In geselliger Atmosphäre lokale Geschäfte und Geschichte kennenlernen
Erstmalig erwähnt wurde der Markt in 914, und zu dieser Zeit war dies die Möglichkeit, Handel zu betreiben, zu kaufen und zu verkaufen. Am Markttag reisten die Menschen zum Marktort, um Lebensmittel und andere Dinge des tägliche Gebrauchs zu erwerben. Auch Handwerker verkauften ihre Produkte.
Beim Besuch der Stadtkirche merkte Sibylle Kasteleiner an, dass es früher im Anschluss an den Gottesdienstbesuch für die Besucher Möglichkeiten gab, etwas für den Verzehr zu erwerben. Der Heimweg war teilweise länger, da die Bewohner aus den umliegenden Ortschaften zur Kirche des Kirchspiels nach Haiger kamen. An diesem Abend warteten mit Haigerer Spundekäs bestrichene Schnittchen auf die Kirchenbesucher. Bei Johanna Hechfellner von H2 Fotografie war der zweite kulinarische Stopp. Zuvor hatte Sabine Garzke in der WeinLaus köstliche Appetithäppchen aus Käsewürfeln, Brot und einer Wurstauswahl serviert. Munden ließen sich die Gäste die Auswahl mit einem trockenen Secco aus Italien.
Warme Fleischwurst mit hochwertigem, selbst hergestelltem Senf kam bei Meik Schönau im Senfatelier auf den Tisch, und ein cremiges Tiramisu der Eisdiele San Marco rundete den Genuss ab. Den Abend ausklingen lassen konnten die Gäste in der Außengastronomie der Bierkneipe „Traube“ – eine Getränkeauswahl war natürlich im Ticketpreis enthalten.
In den rund zweieinhalb abwechslungsreichen Stunden kamen die Teilnehmer ins Gespräch und lernten in geselliger Atmosphäre die lokalen Geschäfte kennen – die Gastronomen stellten sich und ihr Angebot vor, und Sibylle Kasteleiner ergänzte auch hier spannende Informationen zur Geschichte des jeweiligen Standortes. Die Teilnehmer freuten sich über die Chance, Haiger nochmal auf eine neue Weise kennenzulernen – den (Heimat-)Ort mit Augen, Ohren und Gaumen zu erkunden, das macht den Reiz dieser Veranstaltung aus. Über Folgeveranstaltungen wird in „Haiger heute“ berichtet.
