In diesem Jahr nur Fichtenholz im Verkauf


Haigerer Bürger, die Brennholz aus dem Stadtwald erwerben wollen, können in der Saison 2019/2020“ nur Fichtenholz kaufen. Das hat der Magistrat der Stadt Haiger in Abstimmung mit Revierförster Sebastian Biener mitgeteilt.  Wie der Magistrat erklärte, haben die städtischen Forstleute derzeit alle Hände voll damit zu tun, Verkehrssicherung im Wald zu betreiben. Das bedeutet, dass eine große Menge Schadholz – verursacht durch einen starken Borkenkäfer-Befall - aufgearbeitet werden muss.

 

Verkauft wird ab sofort nur noch „gerücktes Fichtenholz“ – also Holz, das von den Experten gefällt und an den Rand eines Wirtschaftsweges „gerückt“ wurde. Von diesem sicheren Ort aus kann es anschließend von Privatleuten abgefahren werden.

„Angesichts dieser enormen Arbeitsbelastung gibt es keine personellen Kapazitäten, auch Laubholz als Brennholz anzubieten“, sagte Sebastian Biener. Fichtenholz sei außerdem derzeit „im Überfluss vorhanden“. Der Borkenkäfer habe in diesem und im vergangenen Jahr derart gewütet, dass ein Überangebot an Fichte existiere.

Leider gebe es allerdings auch schadhaftes Laubholz. In den Laubholzbeständen könne jedoch aus Sicherheitsgründen nicht gearbeitet werden. Ein in dieser Form und Intensität auftretender, völlig neuer Schadverlauf im Laubholz (hauptsächlich Buche) durch Trockenheit, Insekten und insbesondere holzzersetzende Pilze lässt Bäume in kürzester Zeit absterben und macht die Gefahr durch herabfallende Kronen(-teile) unkalkulierbar.  „Der Befall dieser Bäume erfolgt rasend schnell. Wenn die Pilze die Krone befallen haben, kann es sein, dass zwei Wochen später die Krone herunter fällt“, sagte Biener. Problematisch werde die Situation, wenn das Laub abgefallen sei: „Dann ist nicht mehr zu unterscheiden, welcher Baum tot und welcher lebendig ist.“

Zudem wäre es aus seiner Sicht fatal, jetzt gesunde Bäume als Brennholz zu fällen, da die weitere Entwicklung im Forst nicht absehbar ist. Der Witterungsverlauf im Winter 2019/2020 und im Frühjahr 2020 sei möglicherweise entscheidend. Eine genauere Einschätzung sei vermutlich erst im nächsten Frühjahr/Sommer möglich.

Die Bereitstellung von Laubindustrieholz (an den Weg gerücktes Holz) durch städtische Forstwirte ist derzeit ebenfalls nicht möglich, da die gesamte Arbeitsleistung in der Verkehrssicherung benötigt wird.