Viele Infos über Stadthalle und Feuerwehrhaus


Die Zukunft der Stadthalle und des Haigerer Feuerwehrhauses werden die Parlamentarier und die Bürger in den nächsten Jahren beschäftigen. In der letzten Stadtverordnetenversammlung stellten die beteiligten Architekten ihre bisherigen Planungen vor. Anschließend soll in den Fachausschüssen über die diversen Varianten gesprochen werden.

Ursprünglich waren öffentliche Veranstaltungen geplant, um auch der Bevölkerung Einblicke in die Überlegungen zu geben. Doch das ist aufgrund der Corona-Pandemie im Moment nicht möglich. Aus diesem Grund hat der Magistrat die Vorträge auf die städtische Internetseite stellen lassen. Im Sitzungsdienst (LINK: https://rim.ekom21.de/haiger/)  sind die detaillierten Vorträge nachzulesen.

Klaus Allnoch vom Büro „hmp Architelten“ aus Köln stellte die Stadthallen-Planungen vor. Er berichtete vom ersten Eindruck und der Frage „Das Gebäude sieht so schlecht gar nicht aus - warum ist es geschlossen?“ Diese sei allerdings bei der Analyse „ganz schnell beantwortet worden“. Allnoch: „Brandschutztechnische und sicherheitsrelevante Anforderungen werden nicht erfüllt – die Nutzung musste definitiv eingestellt werden.“ Der TÜV habe Probleme entdeckt und die vorsorgliche Schließung angeordnet. „Unsere Analyse gibt dem TÜV recht“, sagte Allnoch und nannte diverse Mängel wie: Die Möglichkeit einer unkontrollierten Brandentwicklung wegen mangelhafter Brandabschottung, fehlerhafte Installationen, nicht tragbare hygienische Zustände, technische Mängel, Legionellenrisiko und marode Heizungen. Auch die Gebäudehülle stehe nicht gut da.

Allnochs Fazit: „Der Zustand entspricht weder brandschutztechnischen und energetischen Anforderungen noch den Anforderungen an einen zeitgemäßen oder gar zukunftsfähigen Messe- und Veranstaltungsort.“ Zusätzlich müsse die Barrierefreiheit angepackt werden. Der Architekt lobte die Entscheidung des Magistrats, die Halle zu schließen und ein Konzept zu erarbeiten. „Man hat keine Flickschusterei betrieben – und das war richtig.“

Unter anderem gelte es auch, die veraltete Bühnentechnik zu erneuern und eine logistische Andienung der Bühne zu schaffen. Auch Kegelbahn und Küche seien stark sanierungsbedürftig.

Allnoch stellte diverse Lösungsmöglichkeiten vor, die von einem Neubau „auf der grünen Wiese“ bis zum Neubau auf gleichem Gelände reichten. Zum Beispiel könne auch darüber nachgedacht werden, ein Restaurant, das heutzutage nicht mehr zwingend zu einer Stadthalle dazu gehöre, als eigenes Gebäude zu errichten.

Allnoch stellte diverse Varianten vor und nannte das Ziel, „das Gebäude in eine Form zu bringen, die eine Stadthalle leisten können sollte“. Er hat errechnet, dass ein Neubau auf einem Alternativgrundstück rund 15 Millionen Euro kosten dürfte, auf dem gleichen Grundstück 13 Millionen. Eine Kernsanierung schlage mit rund acht Millionen Euro zu Buche. Mit Restaurant wären rund zehn Millionen Euro zu zahlen. 

Details zu den Vorschlägen sind der umfangreichen Vorlage im Internet zu entnehmen.

Im Zusammenhang mit dem Haigerer Feuerwehrhaus stellte Markus Stark vom Siegener Büro „Stark Architekten“ das Ergebnis seiner Variantenuntersuchungen vor. Vorab erklärte er, es seien umfangreiche Arbeiten zur Brandschutzertüchtigung und eine grundlegende energetische Sanierung erforderlich. Hinzu kämen „tiefgreifende statische und konstruktive Eingriffe“. Die vorhandene Anlagentechnik präsentiere sich zwar dem Baujahr entsprechend in einem guten Zustand, entspreche jedoch nicht mehr dem Stand der Technik.

Bei einem Neubau auf einer 10.000 Quadratmeter großen Fläche müssten Kosten von etwa zehn Millionen Euro einkalkuliert werden, ein Umbau koste vermutlich 8,5 Millionen Euro.

Die unterschiedlichen Varianten, die das Büro Stark erarbeitet hat, sind aus der Internet-Vorlage zu entnehmen. Die Parlamentsausschüsse werden sich in Kürze mit dem Thema befassen. Architekt Markus Stark wird an diesen Sitzungen teilnehmen.