Eine kleine Rose mit großer Wirkung


Ob zum Valentinstag, als kleine Wertschätzung außer der Reihe oder zum Weltfrauentag am 8. März: Rosen sind beliebte Geschenke, um Anerkennung und Dankbarkeit symbolisch zu vermitteln. Die Rosen kommen dabei oft aus Ostafrika, wo die Pflückerinnen auf vielen Rosenfarmen unter schlechten Arbeitsbedingungen im Einsatz sind. Durch den Kauf von Rosen mit Fairtrade-Siegel werden Plantagen unterstützt, die ihre Mitarbeiterinnen fördern und ihnen einen besseren Arbeitsschutz bieten. Die Fairtrade-Stadt Haiger hat am Weltfrauentag sowie beim darauffolgenden Wochenmarkt im Rahmen der Rosenaktion 2022 von Fairtrade-Deutschland faire Blumengrüße verschenkt, um auf lokaler Ebene das Bewusstsein für den Fairen Handel zu stärken.

„Die Bürgerinnen und Bürger freuten sich sehr über die fairen Frühlingsgrüße aus dem Haigerer Rathaus“, berichtete Lea Siebelist vom Fachdienst Öffentlichkeitsarbeit. Einige kannten bereits das Fairtrade-Siegel aus den heimischen Läden und berichteten, dass sie „beim Einkauf, wenn irgend möglich, auf das Siegel achten“. Anderen war das Thema „fairer Handel“ noch neu. Interessierte erhielten einen Einkaufsführer mit einer Übersicht bekannter Siegel sowie Informationsmaterial zur Rosenaktion.

„Flower Power – Sag’s mit fairen Blumen“ lautet der Titel der einmonatigen Rosenaktion, die von Fairtrade-Deutschland organisiert wird. Im Kampagnenzeitraum konnten sich Unterstützer des Fairen Handels mit Aktionen beteiligen, um ein Zeichen für die Frauenrechte in den Anbauländern zu setzen. Meistens herrschen auf den Rosenfarmen, hauptsächlich in Ostafrika, schlechte Arbeitsbedingungen. So fehlen oft ein Arbeitsvertrag oder der erforderliche Arbeitsschutz.

Rosen symbolisieren Wertschätzung

Normalerweise werden Rosen aus Dankbarkeit und Anerkennung verschenkt. Am Weltfrauentag sowie während des Wochenmarktes überreichte die Stadt Haiger ihre Blumengrüße, um zu betonen, dass diese Werte auch für die Arbeitnehmerinnen von Rosenfarmen gelten müssen. Für eine Verbesserung der Situation in den Anbauländern, für Frauen mit einer Zukunft mit Entwicklungschancen und Sicherheit, dafür setzt sich der Faire Handel ein.

Laut Fairtrade-Deutschland sind bereits ein Drittel der Rosen, die in Deutschland verkauft werden, mit dem Fairtrade-Siegel ausgezeichnet. Was genau hinter dem Kauf einer solchen zertifizierten Rose steckt, darüber konnten sich die Marktbesucher bei Lea Siebelist und Salome Jungwirth vom städtischen Fachdienst Öffentlichkeitsarbeit informieren, die während des Wochenmarktes faire Blumengrüße verteilten.

Bessere Bedingungen auf Fairtrade-zertifizierten Blumenplantagen

Fairtrade setzt sich für Gleichberechtigung - schwerpunktmäßig in den Bereichen Bildung, Gesundheitsversorgung sowie wirtschaftliche Stärkung - ein. Jeder Kauf einer Fairtrade-Rose unterstützt die Stärkung von Frauenrechten auf den Blumenplantagen. Die Organisation Fairtrade-Deutschland, der Haiger seit 2021 als Fairtrade-Stadt angehört, hat ihre Maßnahmen wie folgt zusammengefasst: Arbeitsverträge, Gewerkschaftsfreiheit sowie Mutter- und Arbeitsschutz, strenge Umweltkriterien für Pestizideinsatz, Wasser und Müllmanagement als „feste Bestandteile des Fairtrade-Standards für Blumen und Pflanzen“.

Fairtrade achtet darauf, dass  die Standards  auch in Afrika eingehalten werden

Die Fairtrade-Blumenplantagen sind zur Förderung ihrer Arbeiterinnen verpflichtet, beispielsweise durch Weiterbildungen. Dass die Regeln des Fairtrade-Standards die Frauen stärken und diese sich dadurch aktiv für ihre Rechte einsetzen und Gleichberechtigung erhöhen, wurde bereits durch eine Studie aus dem Jahre 2020 belegt.