Reger Austausch über den "fairen Handel"


Auf eine erfreuliche Resonanz stieß der Informationsabend „Haiger auf dem Weg zur FairtradeTown“ im Eine-Welt-Laden im Gemeindehaus am Kirchberg. Die Veranstaltung brachte Interessierte aus den verschiedensten Bereichen an einen Tisch. 

Neben den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Eine-Welt-Ladens der evangelischen Kirchengemeinde waren auch Politiker, Inhaber örtlicher Geschäfte und interessierte Bürger dabei. Bei fairem Kaffee, Tee und Knabbereien ging es um die Grundsätze und die Förderung des fairen Handels in Haiger. Produkte aus fairem Handel unterstützen die Produzenten in den Entwicklungsländern, damit diese für ihre Arbeit angemessen bezahlt werden. 

Dass diese Produkte hier nicht immer gut ankamen berichtete Andreas Rompf, Leiter des Kulturamts der Stadt Haiger, der den Abend leitete: „Vor 20 Jahren war der Ruf von Fairtrade-Produkten noch ein anderer. Die Menschen verbanden mit den Produkten oft schlechten Geschmack und teure Preise. Heute hat sich das Ansehen geändert.“. 

Die Stadtverordnete Dr. Rebecca Neuburger-Hees stimmte zu: „Das Thema ist im Trend.“. Neben Lebensmitteln gibt es auch Kosmetik, Schmuck und Blumen aus „fairem Handel“ Neben Nahrungsmitteln umfasst das fair gehandelte Produktsortiment viele weitere Artikel wie Kosmetik, Schmuck oder auch Blumen. Einige dieser Produkte sind in Haiger bereits im Eine-Welt-Laden, im Bioladen oder in großen Handelsmärkten wie Edeka erhältlich. 

Dennoch soll das Bewusstsein für diese Produkte in der Bevölkerung noch weiter gestärkt werden. Mit dem Siegel „FairtradeTown“ könnte sich Haiger als eine von deutschlandweit 587 „Fairtrade Towns“ bemühen, die Welt ein bisschen besser zu machen. Aktionen rund um das Thema sollen nicht nur informieren, sondern auch Spaß machen und den Bürger mit einbeziehen. Ideen gibt es genug. Herborn, seit 2013 „Fairtrade-Town“, veranstaltet jährlich ein öffentliches Frühstück mit fairen Produkten. Ähnliche Aktionen konnten sich auch die Teilnehmer des Abends für Haiger vorstellen und sammelten weitere kreative Ideen. 

Besonders das kurze und informative Video „Das Fairtrade-System“ (Youtube Kanal „Der Faire Kanal“) von Fairtrade Deutschland kam gut bei den Teilnehmern an. Dieses Video informiert über die Art und Weise, wie durch faire Produktion den Produzenten in Entwicklungsländern geholfen werden kann. Die Teilnehmer des Info-Abends erfuhren, dass zu den Grundsätzen des gerechten Handels keine Kinder- oder Zwangsarbeit, ausreichende Bezahlung der Produzenten und umweltschonende Produktion, zählen. Dass diese Grundsätze unterstützungswert sind, war der Konsens der Gruppe, die sich das nächste Mal am 23. Mai um 18.30 Uhr wieder treffen wird. Die Initiatoren freuen sich sehr über interessierte Bürger, die sich mit Ideen und Aktionen einbringen möchten. Kontakt: Andreas Rompf, Tel. 02773/811-177, kulturamt@haiger.de                                        JONNA SPERLICH