Neuer Freizeitbereich am „Haarwasen“


„Wir gehen davon aus, dass das Gebiet zwischen dem Haarwasen und dem Trimmpfad nach dem Umbau eine hohe Beachtung und Frequentierung durch die Bevölkerung erfahren wird“, sagte Bürgermeister Mario Schramm, als es um das geplante Freizeitgelände in Stadionnähe ging. Die Stadtverordnetenversammlung hat den Freizeit-, Sport- und Naturerlebnisbereich einstimmig auf den Weg gebracht. 

Unter anderem gehören dazu ein Naturerlebnisraum, eine Trail-Strecke für Mountainbiker und ein Panorama-Rundweg, der auch für Gehbehinderte, Rollstuhlfahrer, Radfahrer, InlineSkater oder Familien mit Kinderwagen problemlos zu bewältigen ist. Integriert in den Bereich werden der in den siebziger Jahren eröffnete „Trimmpfad“, der Bienenlehrpfad, die Drachenfestwiese und das Stadiongelände „Haarwasen“. In Gegenlage des Schützenvereins sind Wohnmobil-Stellplätze vorgesehen. „Bei allen Überlegungen steht besonders im Fokus, dass der Haarwasen sowohl von der Lage als auch der Topografie her prädestiniert ist für Freizeit-, Sportund Naturerlebnisaktionen. Durch die günstige Lage ist die Fläche von der Kernstadt, dem Neubaugebiet Fahler, Flammerbach und Allendorf fußläufig und mit einem Zweirad erreichbar“, erklärte Schramm. Für Personen, die mit Pkw anfahren, stehen öffentliche Parkplätze zur Verfügung, ein weiterer Parkplatz an der Sportplatzstraße ist geplant.

Der Spazierweg verläuft auf Teilen der ehemaligen Bahnlinie Haiger-Breitscheid

Da die Fläche relativ eben ist, bieten sich die Wege insbesondere für mobilitätseingeschränkte Personen an, die auf Rollator oder Rollstuhl angewiesen sind, aber auch für Familien mit Kindern, die dort ungestört das Fahrradfahren einüben wollen oder mit Inlineskatern oder Rollschuhen unterwegs sind. Die Strecke verläuft teilweise auf der ehemaligen Bahnlinie „Haiger – Breitscheid“ (siehe Foto oben). „Ideal ist der Bereich auch für Spaziergänger, die nach Feierabend oder am Wochenende nur eine kurze Runde zur Entspannung drehen wollen“, meinte Bauamts-Leiter André Münker. . Die naturschutzrechtliche Genehmigung liegt vor. Ganz wichtig: Damit ein ungestörtes Nutzen des Haarwasens durch Spaziergänger möglich ist, sollen die bestehenden Wege für öffentliche Fahrzeugverkehr weitestgehend gesperrt werden. Die Zufahrt zum Großraumparkplatz des TSV Steinbach soll nur bei Großveranstaltungen gezielt und befristet geöffnet werden. „Mit der Naturerlebnisfläche wird Familien mit Kindern ein Ort geboten werden, an dem Kinder eigenständig Natur erleben und sich kreativ mit den natürlichen Gegebenheiten betätigen können“, blickte Bürgermeister Schramm nach vorn. Hierzu biete sich die Nadelwaldfläche und ein Teilstück der ehemaligen Bahnstrecke geradezu an. 

Das Planungsbüro FFS aus Hohenahr, das für die Stadt die Planungen vorantreibt, denkt über einen Aussichtspunkt, eine Picknick-Wiese, Baumhäuser, Hängematten-Schaukeln, Sitzgruppen, ein „Baumstamm-Mikado“, Spielhäuser, Kletterseile und - netze, Rutschen, Wippen und eine Hängebrücke über die einstige „Eisenbahnschlucht“ nach. „In diesem Bereich wird es den Kindern garantiert nicht langweilig“, ist der Bürgermeister überzeugt. Der TSV Steinbach als Pächter des „Haarwasen“ verpflichtet sich, eine öffentlich zugängliche Toilettenanlage am Haarwasen zu errichten und zu betreiben. Diese Verpflichtung soll vertraglich festgehalten werden. Das Parlament hat Magistrat und Verwaltung beauftragt, einen Antrag auf Förderung durch das LEADER-Programm zu stellen, sodass das Projekt schnellstmöglich umgesetzt werden kann. LEADER ist eine Fördermaßnahme der Europäischen Union zur Entwicklung des ländlichen Raumes. Die Kosten des großzügigen Freizeitbereichs werden etwa 340.000 Euro betragen, wobei die Kosten durch den Einsatz des Haigerer Bauhofes reduziert werden können. Der Panoramarundweg in Asphaltbauweise kostet noch einmal rund 250.000 Euro.