Fellerdillner Wehr setzt auf die Jugend


„Wir hatten noch nie so viele Kinder in unserer Jugendfeuerwehr – darauf können wir stolz sein“, sagte Wehrführer Michael Jung im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Fellerdilln. Er lobte besonders Marcell Denk, Thorsten Schupp und das große Team der Jugendfeuerwehr-Betreuer: „Ihr leistet eine ganz tolle Arbeit und sichert unsere Zukunft!“  Wehrführer Jung, der auch Vorsitzender des Fellerdillner Feuerwehr-Vereins ist, konnte neben zahlreichen aktiven und passiven Kameraden sowie Vertretern der Alters- und Ehrenabteilung auch Stadtbrandinspektor Andreas Dilauro sowie den Ersten Stadtrat Helmut Schneider als Vertreter des Magistrats begrüßen.  

In seinem Jahresbericht teilte der Wehrführer mit, dass die Zahl der aktiven Feuerwehrleute bei 31 liegt. Die Alters- und Ehrenabteilung hat sechs Mitglieder. Robin Schupp ist aus der Jugendfeuerwehr in die aktive Truppe gewechselt. Insgesamt wurden 2024 drei Unwettereinsätze gefahren. Außerdem löschten die Brandschützer einen Kleinbrandund leisteten den Brandsicherheitsdienst beim Osterfeuer. Die Einsatzstunden lagen bei 47,15. Jung bedankte sich für das Engagement der „Florianer“, die auch insgesamt 24 Übungen absolvierten. An Übungsstunden wurden 692,30 Stunden geleistet, zehn Kameraden haben auf der Atemschutzübungsstrecke ihren jährliche Belastungsübung absolviert. 

Im Jahr 2023 wurden außerdem sieben Lehrgänge mit 271 Stunden absolviert – darunter zum Beispiel Schulungen für Maschinisten, Motorkettensäge oder Absturzsicherung. Die Gesamtstunden für Aus- und Weiterbildung lagen bei 963,5 Stunden. Für 2024 sind wieder Teilnahmen an verschiedenen Lehrgängen geplant.

Wie Jung weiter mitteilte, wurde im vergangenen Jahr durch die Stadt Haiger notwendige Einsatzbekleidung angeschafft. Außerdem wurde in die Instandhaltung der Gebäude und Fahrzeuge am Standort investiert und es eine Schrankenanlage gebaut. „Wir bedanken uns für die unkomplizierte Umsetzung bei allen Beteiligten und nicht zuletzt unserem Stadtbrandinspektor“, sagte Jung.

19 Veranstaltungen der Jugendfeuerwehr 

Jugendwart Marcell Denk, der von seinem „Vize“ Thorsten Schupp unterstützt wird, berichtete, dass acht Jungs und vier Mädchen zur Jugendfeuerwehr kommen. Insgesamt konnten fünf Jugendliche hinzugewonnen werden. Im Jahr 2023 gab es 19 Veranstaltungen, die sich zum Teil mit den Aufgaben der Feuerwehr und der Fahrzeugtechnik befassten. Aber auch allgemeine Jugendarbeit wurde geleistet. Zehn Fellerdillner Kinder nahmen am Kreiszeltlager am Aartalsee teil. Die Jugendwehr beteiligte sich am Osterfeuer im April und war auch beim 90-jährigen Jubiläum im Juli mit von der Partie. Einige nutzten das Angebot der Stadt, als Dankeschön für das Engagement kostenlos die Eislauf-Arena am Marktplatz zu nutzen. Gabriel Elias Borchert war bei allen Übungen dabei. Für das laufende Jahr 2024 versprach Denk den Jugendlichen „ein spannendes Programm“.

Der Erste Stadtrat Helmut Schneider ging in seinem Grußwort auf die Unterschiede zwischen der Mitgliedschaft in einem ganz normalen Verein und der Mitgliedschaft in einer Freiwilligen Feuerwehr ein. „Sie alle sind Tag und Nacht in Bereitschaft, dafür haben Sie unseren aufrichtigen Dank verdient“, sagte Schneider: „Es gibt Lehrgänge und Prüfungen, Sie nehmen weit über das normale Maß hinaus Zeit und Mühen auf sich, um unserer Gesellschaft zu dienen.“ Er sei erfreut über die sehr gute Nachwuchsabteilung, die auch belege, dass in vielen Stadtteilen gute Jugendarbeit geleistet werde und noch eine aktive Dorfgemeinschaft gegeben sei. „Unser aller Ziel muss es sein, Kinder und Jugendliche für die Feuerwehr zu begeistern“, meinte der Stadtrat. Die Stadt wolle auch weiterhin ihrer Pflicht nachkommen, die Wehren bestmöglich zu unterstützen. „Uns ist es ganz wichtig, dass alle nach den Einsätzen wieder gesund nach Hause kommen“, schloss er seine Ansprache. 

Stadtbrandinspektor Andreas Dilauro lobte die Wehr und nahm sie gleichzeitig in die Pflicht. „Ihr macht tolle Arbeit, aber bleibt bitte unbedingt bei den Übungen dabei“, sagte der Haigerer Feuerwehr-Chef und wünschte allen Einsatzkräften Gesundheit und viel Erfolg bei den vielfältigen Anforderungen, die heute auf Feuerwehrleute warten. Er hoffe auf eine noch bessere Zusammenarbeit mit der Verwaltung und darauf, „dass die feuerwehrtechnischen Fachleute mehr Gehör bekommen“. Ein steigender Bürokratismus und zahllose Verordnungen auf Bundes- oder Landesebene behinderten die Arbeit der Wehren und sorgten für Komplikationen: „Jeden Monat kommt etwas Neues auf den Tisch.“

Die Nachwuchswerbung sei ein großes Thema, sagte Dilauro und sprach sich dafür aus, das Eintrittsalter für die Jugendfeuerwehr auf acht Jahre zu reduzieren. „Das gibt es in allen Bundesländern – außer in Hessen!“  

Äußerst positiv sei die Resonanz der Wehren auf das Familienfest auf dem Paradeplatz gewesen. „Diese Veranstaltung hat uns gut gefallen und wurde als  gelungene Würdigung der Arbeit der Feuerwehren verstanden“, sagte Dilauro. 

In seinem Jahresbericht als Vereinsvorsitzender teilte Michael Jung mit, dass der Verein stetig wächst und mittlerweile 106 Mitglieder hat. 18 davon sind weiblich. Im vergangenen Jahr traten sieben Personen in den Verein ein. Außergewöhnliche Anschaffungen gab es nicht. Der Verein beteiligte sich am Osterfeuer, besuchte gemeinsam mit Kameraden aus Haigerseelbach das Feuerwehrfest in Niederweidbach und feierte den 90. Geburtstag der Wehr mit einem Sommerfest. Dieses Fest sei hervorragend gelaufen und von vielen Besuchern gelobt worden. Jung dankte allen für ihren Einsatz bei dieser gelungenen Veranstaltung. „Das hat wirklich hervorragend geklappt, weil so viele mitgezogen haben.“ Hinzu kamen ein Kameradschaftsabend und die Beteiligung an der Dorfweihnacht der Fellerdillner Vereine. In diesem Jahr sind das Osterfeuer, ein Sommerfest und ein Kameradschaftsabend vorgesehen.

Michael Jung dankte den Kassierern und Kassenprüfern für ihren Dienst. Der Vorstand und die Kassierer wurden von den Mitgliedern entlastet.

Zwei „Spätberufene“ sind jetzt Feuerwehrmänner

Auch Ehrungen und Beförderungen standen auf der Tagesordnung. Robin Schupp ist nun Feuerwehrmann-Anwärter, Marco Rauchfuß und Sascha Kring, die als „Spätberufene“ den Weg in die Wehr gefunden hatten, sind Feuerwehrmänner. Simon Debus und Justin Kring dürfen sich Oberfeuerwehrmänner nennen. Für zehnjährige Vereinszugehörigkeit erhielt Marina Weber die bronzene Vereinsnadel. 20 Jahre dabei sind Stefan Franz, Mona Häußer, Franz Klafki, Markus Letzerich und Frank Schicker (alle nicht anwesend). Eine silberne Vereinsnadel für 25 Jahre gab es für Florian Dobener, Josef Frais, Thomas Neef, Sven Müller, Thomas Hain und Klaus Hain.

Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurde Ernst Denk mit einer goldenen Vereinsnadel und einem Präsentkorb ausgezeichnet. Er  ist die „gute Seele“ der Wehr und überall dabei, wo er gebraucht wird. „Ohne ihn würde vieles nicht so gut laufen“, sagte Michael Jung. Denk habe in den 40 Jahren unzählige Arbeitsstunden geleistet und sei aus der Wehr und dem Verein nicht wegzudenken. Dass er auch zu den fleißigsten Kameraden gehört, wurde bei der Auszeichnung der Wehrleute deutlich, die über 40 Übungsstunden absolviert haben. Auch hier steht Denk mit 22 Beteiligungen bei 24 Übungen auf Platz eins. Ebenfalls für ihr Engagement gelobt wurden Simon Debus, Marcell Denk, Michael Jung, Justin Kring, Sascha Kring, Marco Rauchfuß, Kevin Schönau, Torsten Schupp und Malte Thielmann.

Michael Jung dankte abschließend allen Kameraden für den Einsatz bei Alarmierungen, aber auch die darüber hinaus geleistete Arbeit vor allem rund um das Sommerfest. Die zehn Vertreter der Einsatzabteilung, die mehr als 40 Übungsstunden geleistet haben, dürfen sich auf ein Spanferkel-Essen freuen.

Ehrungen und Beförderungen standen in Fellerdilln auf der Tagesordnung. Unser Bild zeigt  von links Stadtbrandinspektor Andreas Dilauro, Marco Rauchfuß, Klaus Hain, Sven Müller, den Ersten Stadtrat Helmut Schneider, Wehrführer Michael Jung, Marina Weber, Justin Luca Kring, Sascha Kring, Ernst Denk und Kevin Schönau. Foto:  Ralf Triesch/Stadt Haiger