Haiger im Wimmelbild entdecken


Feiernde Menschen beim Altstadtfest im Bereich des Marktplatzes, eine Katze sitzt schnurrend auf den Resten der Haigerer Stadtmauer, und in der ländlichen Idylle blitzen der Eduardsturm sowie die Brücke über dem Aubach hervor, während über der Landschaft der Haiger-Ballon mit lachendem „H“ fliegt – Szenen wie diese können ab sofort in dem neuen Wimmelbild der Stadt Haiger entdeckt werden. Der Fachdienst Öffentlichkeitsarbeit hat in Zusammenarbeit mit dem Spieleverlag Horst Pöppel das Bild individuell für die Stadt Haiger gestalten lassen. Die Mädchen und Jungen können anhand der Zeichnung zum einen die typischen Merkmale der Kernstadt kennenlernen, zum anderen auch ihrer Kreativität freien Lauf lassen und das Wimmelbild ausmalen.

„Eine besondere Rolle in dem Haigerer Wimmelbild spielen  der Junge und das Mädchen am Rand der Zeichnung (unten rechts, spielend mit Hund und Pferd). Sie heißen Eduard und Isabella und sollen eine kindliche Version der beiden historischen Figuren Eduard Schuhmachers (19. Jahrhundert) und Isabelle Charlotte von Nassau-Dillenburg (17./18. Jahrhundert) darstellen.

Das Wimmelbild verbindet Entdecker-Freude und Ausmal-Spaß und ist kostenlos im Stadthaus erhältlich  

Beide Charaktere haben die Geschichte Haigers geprägt (siehe Infokasten). Durch die Platzierung der Illustrationen möchten wir die beiden Figuren bekannter machen“, sagte Andreas Rompf, Fachdienstleitung des Kulturamtes. Der Fachdienst Öffentlichkeitsarbeit kann sich gut vorstellen, die sympathischen Figuren auch für Werbung zu nutzen, die sich an die Zielgruppe „Kinder und Familien“ richtet. Das Wimmelbild verbindet Entdecker-Freude und Ausmal-Spaß und kann im Stadthaus am Marktplatz (Hauptstraße 44/46) ab sofort kostenlos abgeholt werden.

Kindertageseinrichtungen werden mit Wimmelbildern beliefert 

Die städtischen Kindertageseinrichtungen sowie die Kitas der freien Träger erhalten jeweils einen Satz an Wimmelbildern. Für eine Fotoserie zum Produkt wurde als Erstes die Kindertagesstätte in Flammersbach beliefert. Stefanie Fiedler, Leiterin der Einrichtung am Steuerweg, freut sich über die Aktion und bedankte sich für das kreative Geschenk, das bei den Mädchen und Jungen hervorragend ankam. Nachdem sich die Kinder in einem Sitzkreis versammelt hatten, erklärte Fiedler, dass das Ausmalbild die Stadt Haiger zeigt.

„Entdeckt Ihr etwas auf dem Bild, das Ihr schon mal gesehen habt?“, fragte die Erzieherin in die Runde. „Das ist der Brunnen bei der Eisdiele!“, erkannte die fünfjährige Mila. Auch die evangelische Stadtkirche haben die meisten schon gesehen.

Und dass im Rathaus der Bürgermeister „wohnt“, war ihnen ebenfalls nicht unbekannt. „Und seine Frau, die Bürgermeisterin!“, fügte ein Kita-Kind hinzu. Stefanie Fiedler sieht das Wimmelbild als eine gute Möglichkeit, um den Kindern ihre Heimatgegend zu erklären und dazu zu motivieren, dass die Kleinen beim nächsten Ausflug die Augen nach dem ein oder anderen Bildelement „in echt“ Ausschau halten. So macht Heimatkunde Spaß! 

„Fragt doch auch mal Mama oder die Oma zuhause, ob sie etwas auf dem Bild wiedererkennen!“, gab Stefanie Fiedler den Kindern als Idee mit auf den Weg. Nach der Entdecker-Runde ging es für die ersten schon direkt ans Malen und Haigers Szenerie am Marktplatz erstrahlte in bunten Farben.


DIE FIGUREN EDUARD UND ISABELLA

Der kleine Eduard wurde anlehnend an den ehemaligen Tuchkaufmann Eduard Schumachers (1832-1880) aus Viersen illustriert. Dieser reiste häufig nach Haiger, da er das Klima aus gesundheitlichen Gründen sehr angenehm fand und seine Tage gerne damit verbrachte, vom heutigen Standort des Eduardsturm aus die Stadt zu betrachten. Als Erinnerung an den Rheinländer und seine großzügige Spende zur Errichtung des zehn Meter hohen Aussichtturms wurde ihm eine Gedenktafel aus weißem Marmor mit der Inschrift „Eduard Schumachers aus Viersen, geb. 21. Nov. 1832, gest. 27. April 1880; errichtet zum Gedächtnis 1883“ gewidmet.

Die Zeichnung der kleinen Isabella soll Fürstin Isabelle Charlotte von Nassau-Dillenburg (1692-1757) darstellen. Sie war eine Prinzessin aus dem Hause Nassau-Dietz und später Ehefrau des Fürsten Christian von Nassau-Dillenburg. Nach dem großen Stadtbrand in Haiger 1723 gründete Fürstin Isabelle im Jahre 1735 für die Haigerer Armen eine Stiftung. Ein Teil der Stiftungsgelder wurden beispielsweise zur Linderung der ärgsten Not direkt ausgezahlt. Der größere Teil diente als Darlehensvermögen. Mit den Jahren wurde die Stiftung durch die Fürstin erweitert, sodass 1752 letztlich 400 Florin (Gulden) zur Verfügung standen. Mit dem daraus vergebenen Darlehen konnten sich finanziell schwächer gestellte Haigerer Häuser und Scheunen bauen. Im Gedenken an die Fürstin wurde in der Innenstadt eine Straße „Isabellenstraße“ genannt.  

Weitere Infos können in der „Haiger heute“-Ausgabe vom 13. Mai 2023 nachgelesen werden.