Zwei „Gitarreros“ in Spiellaune


„Am Schluss hat‘s wieder gepasst“, schmunzelt Peter Schneider, und „Öli“ Müller antwortet grinsend: „Wie immer!“ Anscheinend haben sich die beiden Musiker irgendwo in ihrem Song „verirrt“, sind vielleicht falsch abgebogen, haben aber am Ende wie ein altes Ehepaar wieder zueinandergefunden. Aber ganz ehrlich - gemerkt hat es außer den beiden Protagonisten selbst vermutlich niemand. Das Publikum in der Langenaubacher Kulturkapelle war von den beiden „Heimspielen“ restlos begeistert und ließ das Duo nicht ohne Zugaben von der Bühne. 

Es ist nicht nur die Qualität der Musik, die den Reiz eines Konzerts der beiden ausmacht. Zum Gesamtpaket gehören auch das lockere, freundschaftliche Zusammenspiel und die launigen, improvisierten Moderationen, die immer für einen Lacher gut sind.  Hier sind zwei Musiker am Werk, die ihr Handwerk vorzüglich beherrschen und außerdem jede Menge Spaß an ihrer Musik haben. Die große Spielfreude prägte die beiden Abende, bei denen der Funke ganz schnell auf das Publikum übersprang.

Der Funke springt schnell über  

„Bei allen negativen Themen, die uns im Moment bewegen, wollen wir gemeinsam eine schöne Zeit verbringen“, gab „Öli“ die Marschrichtung vor. Und dieses Ziel wurde erkennbar umgesetzt. „Öli“ und Peter interpretierten Songs von Eric Clapton (Nobody knows you), Steve Winwood (Can‘t find my way home) oder CCR (Have you ever seen the rain) in einem speziellen, transparenten Unplugged-Stil und spielten sich gegenseitig die solistischen Bälle zu. 

„Ölis“ raue Bluesstimme passte ebenso zu den Songs wie das geschmackvolle und abwechslungsreiche Gitarrenspiel der beiden Protagonisten. Peter Schneider zeigte einmal mehr, dass er in vielen Stilrichtungen zu Hause ist, zum Beispiel wunderbar einen Bottleneck (Flaschenhals) für Slide-Solos einzusetzen vermag. Zu den Höhepunkten der Abende gehörten das neu ins Programm aufgenommene „Sound of silence“ (Simon & Garfunkel) und „Ölis“ Eigenkompositionen wie „Hey Mr DJ“ oder „The bear“, die zu den Blueskonzerten der beiden Vollblutmusiker einfach dazu gehören.

Mit dem Klassiker „Proud mary“ und dem christlichen Song „He will listen to you“ verabschiedete sich das Duo von dankbaren Zuhörern, die die beiden Abende in der Kapelle sichtlich genossen hatten.