Umweltfreundliche Beschaffung im Fokus


Die Fairtrade-Stadt Haiger will schrittweise alltägliche Produkte durch Öko-faire Alternativen ersetzen. In vielen Bereichen konnte die Stadtverwaltung dieses Ziel bereits umsetzen. So wird bei Sitzungen im Rathaus „fairer“ Kaffee ausgeschenkt, bei der Künstlerverpflegung, zu der meistens auch ein gesunder Snack gehört, wird zum fairen Riegel gegriffen, und die Schokolade der Nikolausaktion trägt das Fairtrade-Siegel.

Im Rahmen einer Online-Veranstaltung namens „Durst auf mehr: Fair“ von Naturland Zeichen informierten Naturland Fair Partner über faire Bio-Lebensmittel und gaben Tipps für die faire Beschaffung im öffentlichen Dienst. Öko-Faire Produkte sind „IN“. Sie sind köstlich und unterstützen den Gedanken eines sich verändernden Wirtschaftsmodells - hin zu mehr Rücksicht auf die Umwelt und die Menschen in der Produktionskette. Vor allem im Büroalltag werden häufig bei Sitzungen Kaffee und Milch ausgeschenkt und Softgetränke serviert. Durch die Wahl von Öko-fairen Tagungsgetränken kann eine Kommune ihre Haltung präsentieren und zum anderen mit dem Umsatz den fairen Handel und den Umweltschutz unterstützen.

Im Online-Treffen wurden den Vertreterinnen und Vertretern öffentlicher Institutionen Praxistipps vermittelt. Sie erhielten zudem die Möglichkeit, sich mit Akteuren aus dem ganzen Bundesgebiet zu vernetzen. Zusätzlich zu Vertretern aus öffentlichen Verwaltungen nahmen auch Ökomodell-Regionen, zivilgesellschaftliche Organisationen und Händler an dem Treffen teil und stellten sich vor. Unter anderem das Weingut Seck aus Rheinhessen (Lieferant des alkoholfreien Weins beim Haigerer Weinfest), die Neumarkter Lammsbräu, der Bio-Großhandel EPOS und die Molkerei Berchtesgadener Land nutzten die Möglichkeit, in kurzen Impulsen einen Eindruck des Unternehmens und Sortiments zu vermitteln.

Konkurrenzfähigkeit bei Ausschreibungen sicherstellen

Ein relevanter Hinweis für die Vertreter des öffentlichen Dienstes bezog sich auf die Erstellung von Ausschreibungen. Um auch Bio-Händlern eine Chance bei Ausschreibungen zu geben, könnten Mischlose vermieden und zwei Aufträge – gesplittet in Bio-Produkte und konventionelle Produkte – vergeben werden. In einigen Bundesländern gibt es für mehr Sicherheit im Umgang mit Ausschreibungen der fairen Beschaffung sogar Kompetenzzentren, die Vergabestellen beratend zur Seite stehen.