Wie sich die Haigerer Innenstadt entwickeln kann


Wie soll sich die Haigerer Innenstadt entwickeln? Was kann oder sollte umgestaltet werden? Welche Schwerpunkte sind wichtig? Mehr Park oder mehr Parkflächen, mehr Radwege, breitere Straßen oder größere Aufenthaltsbereiche für Fußgänger? Wie lässt sich der „Wohlfühlfaktor“ für Besucher der Stadt - und natürlich auch für die Haigerer Bürger - verbessern? Diese und viele weitere Fragen sollen beim Bürgerforum zur „Aktiven Innenstadt Haiger“ thematisiert werden. Er findet am 29. November (Dienstag, 18.30 Uhr) im evangelischen Gemeindehaus am Kirchberg statt. Die Organisatoren der beteiligten Planungsbüros sowie die Mitarbeiter der Stadtverwaltung hoffen auf zahlreiche Besucher und viele wertvolle Impulse. 

„Wir brauchen den Input der Bevölkerung. Denn die Haigerer wissen genau, wo sie der Schuh drückt und an welchen Bereichen es Probleme gibt“, wirbt Bürgermeister Mario Schramm um Mitarbeit der Bürger. 

Schramm: „Wir brauchen den Input der Haigerer Bürger, denn die wissen, wo es Probleme gibt“ 

Natürlich gebe es bereits Überlegungen der beteiligten Fachbüros, aber jetzt komme es auf die Haigerer an, „die jetzt die Chance haben, Akzente für die kommenden Jahre zu setzen und ihre Stadt lebenswerter zu gestalten. „Liebe Haigerer, hier haben Sie die Möglichkeit, die Zukunft Ihrer Stadt, das ‚Haiger von morgen‘, das Haiger 2030, aktiv mitzugestalten. Bitte kommen Sie zu der Veranstaltung und bringen viele gute Ideen mit“, appelliert Schramm. 

Die Organisatoren wollten bewusst keinen Vortrag anbieten, sondern einen Workshop, in dem Mitarbeit gefragt sei. „Wir werden Ihnen keine fertigen Konzepte präsentieren, sondern wollen mit Ihnen gemeinsam den Weg in die Zukunft planen“, erklärt der Rathaus-Chef.

Das Förderprogramm „Lebendige Zentren“ stellt die Weichen für die künftige Entwicklung des erweiterten Innenstadtbereiches zwischen Obertor und Bahnhof, vom Paradeplatz bis zur Stadthalle. 

Weichenstellung für den Bereich zwischen Obertor und Bahnhof, vom Paradeplatz bis zur Stadthalle 

2019 wurde das „Städtebauliche Entwicklungskonzept“ gestartet, das in den nächsten zehn Jahren zahlreiche Projekte vorsieht. Dabei kann die Stadt erhebliche Förderungen von Bund und Land in Anspruch nehmen. Bürgermeister Schramm sieht in dem Programm „Lebendige Zentren“ (früher „Aktive Kernbereiche in Hessen“)  für Haiger „eine Riesenchance, was die Entwicklung der nächsten zehn Jahre betrifft“.

Mögliche Fragestellungen für den Workshop wären:

. Wo könnte der Fußgängerverkehr verbessert werden (z.B. breitere Gehwege, Querungsanlagen)?

.  Wo mangelt es an Radinfrastruktur?

. Wie könnte die ehemalige Bundesstraße aussehen, wenn der Durchgangsverkehr vermindert wird?

.  Soll der Karl-Löber-Platz ein attraktiver Freiraum mit Aufenthaltsqualität für die Bürger werden?

.  Wie soll das künftige Bahnhofsumfeld funktionieren?

. Kann man den Aubach künftig besser zugänglich machen?

. Welche Lösungsansätze gibt es für optimierte fußläufige Verbindungen?

. Was kann man in Haiger für die Radfahrer tun?

.  Sind ausreichend Parkplätze vorhanden? Wie weit wären die Bürger bereit, vom abgestellten Auto zum Zielort zu gehen?

. Wie grün kann/soll Haigers Zentrum werden?

. Welche Strategien können dem Einzelhandel, Dienstleistern und der Gastronomie helfen? 

Kritik, Anregungen, Ideen

„Je mehr Ideen aus der Bevölkerung kommen, umso besser können wir den Weg in die Zukunft gemeinsam gehen“, meint Bürgermeister Schramm. Die beauftragten Planer haben die Situation bereits begutachtet und analysiert. Nun sind die Bürger aus Haiger gefragt – gerne mit Kritik und Anregungen, aber auch mit kreativen Ideen für die künftige Entwicklung der Straßen, der Grünflächen und des Verkehrs.

Austausch mit Planern

Beim Bürgerforum im Gemeindehaus haben die Haigerer Gelegenheit, sich mit den Planern auszutauschen und  Anregungen einzubringen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es wird gebeten, die zum Zeitpunkt der Veranstaltung geltenden Corona-Regeln zu beachten. Die Nutzung einer Maske wird empfohlen. 


ENTWICKLUNGSKONZEPT "LEBENDIGE ZENTREN"

„Dieses Programm ist für Haiger eine Riesenchance, was die Entwicklung der nächsten zehn Jahre betrifft“, kommentierte Bürgermeister Mario Schramm seinerzeit den ISEK-Startschuss. Das „Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept Kernstadt Haiger mit Einzelmaßnahmen“ (kurz ISEK genannt) belegt die vielfältigen Projekte, mit denen sich die 20.000-Einwohner-Stadt in die Zukunft bewegen kann. 

Ziel des Programms ist es, das innerörtliche Wohnen zu stärken, die Bedingungen für Handel und Gewerbe zu verbessern und eine neue Aufenthaltsqualität auf Straßen und Plätzen herzustellen. 

Flankierend hierzu sollen auch die Grundlagen für eine stadtverträgliche Mobilität und ein positives Stadtklima gelegt werden. 

Im Mittelpunkt stehen die Stärkung von zentralen Versorgungsbereichen und damit verbunden die Erhaltung und Entwicklung von Stadt- und Ortskernen als Standorte für Wirtschaft und Kultur sowie als Orte zum Wohnen, Arbeiten und Leben. Das Programm unterstützt die Stadt während des zehnjährigen Förderzeitraums bei Maßnahmen im Rahmen der nachhaltigen Innenstadtentwicklung. 

Die Stadt Haiger arbeitet mit dem Büro DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH aus Wiesbaden und der „SK Standort & Kommune Beratungs GmbH“ aus Fürth zusammen. Das „Gestaltungskonzept für den öffentlichen Raum“ sowie des „Gesamtkonzept Stadtgrün“ übernimmt das Büro KuBuS Freiraumplanung aus Wetzlar. Mit dem „teilräumlichen Mobilitätskonzept“ für die Innenstadt befasst sich die IKS-Mobilitätsplanung aus Kassel.

Das über 140 Seiten umfassende Entwicklungskonzept (zu finden auf www.haiger2030.de im Internet) befasst sich mit zahlreichen Punkten. Zum Beispiel:

. Gestaltungskonzept Öffentlicher Raum (Straßen, Wege und Plätze) inkl. Beleuchtungskonzept

. Gesamtkonzept Stadtgrün (Grünflächen + Parkanlagen) inkl. Teilkonzepte für Karl-Löber-Platz und Aubachufer

. Mobilitätskonzept als integriertes Verkehrskonzept inklusive Parkraumkonzept und Konzept „barrierefreie Innenstadt“

. Strategiekonzept Einzelhandel, Dienstleistungen und Gastronomie

. Gestaltungsleitbild Innenstadt-Fassaden, Außenanlagen, Schaufenster und Werbeanlagen,

Förderung der lokalen Ökonomie (Marketing, Eventmanagement, Strategieentwicklung und -umsetzung etc.)

. Leitwegekonzept Innenstadt (Handel, Gastronomie, Kultur, Points of Interest)

. Umbau Haus Ehe zum „Stadthaus am Marktplatz“ (Stadtverwaltung, Bücherei)

Kontakt: Bauamt der Stadt Haiger, André Münker (Tel. 02773/811-184; andre.muenker@ haiger.de).