Der Mann mit der Kehrmaschine


Wenn es einen Wettbewerb gäbe, welcher Mitarbeiter der Haigerer Stadtverwaltung den höchsten Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung genießt, dann wäre Joachim Schmidt – bekannt als der Mann mit der  orangefarbenen Kehrmaschine - garantiert ganz weit vorne dabei. „Joachim war bei unseren Bürgern immer gerne gesehen“, sagte Bürgermeister Mario Schramm, als er den Langenaubacher nach rund 30 Jahren beim Bauhof in den Ruhestand verabschiedete. „Joachim kennt alle Haigerer Stadtteile und weiß auch ganz genau, wo mal gerne Müll abgelagert wird.“

Joachim Schmidt begann 1974 eine Ausbildung zum Dreher bei der Firma Giersbach in Langenaubach, bevor er zu den Werner-Werken in Dillenburg und anschließend kurze Zeit zur Firma Mannesmann-Hösch in Burbach-Holzhausen wechselte.

Anruf aus dem Rathaus

„Dann kam der Anruf aus dem Rathaus“, erinnerte sich Joachim Schmidt, der 1994 als städtischer Arbeiter am Bauhof begann. Dort gab es unterschiedliche Aufgaben. Als Mitarbeiter auf den Friedhöfen musste er unter anderem zwei Gräber „von Hand“ ausschachten, später arbeitet er in der Stadtreinigung, bevor er als „Chauffeur“ der Kehrmaschine alle Ecken der Stadt und der Stadtteile kennenlernte. Auch der Winterdienst gehörte zu den Aufgaben des gelernten Drehers. 

„Ich habe meine Arbeit immer gerne gemacht“, blickte Schmidt zurück und lobte vor allem die gute Stimmung unter den Kollegen. „Wir haben uns immer gut verstanden, das war klasse.“ 

15 Jahre lang im Personalrat aktiv

2008 wurde er in den Personalrat gewählt und wurde Vertrauensmann der Schwerbehindertenvertretung, und seit 2012 war er Vorsitzender des Personalrats. Auch diese Aufgabe, die sicher nicht immer leicht ist, habe ihm Spaß gemacht. Er setze sich gerne für seine Kollegen ein, meinte Schmidt.

„Einen Bauhof ohne Joachim Schmidt kann ich mir gar nicht vorstellen“, sagte Bürgermeister Mario Schramm zum Abschied des langjährigen Kollegen. „Er ist eine Institution in Haiger und hätte gerne weitermachen können. Wir hatten immer ein gutes Miteinander.“ „Es war eine tolle Zeit, bleib so, wie Du bist“, rief er dem Mitarbeiter zu. Natürlich gab es auch ein Abschiedsgeschenk der Stadtverwaltung.

„Wir hatten immer ein gutes Miteinander“

Manuel Langenscheidt, Nachfolger Schmidts als Personalrats-Chef, erklärte, er hoffe, an Schmidts Arbeit anknüpfen zu können. Er habe von dem scheidenden Vorsitzenden viel gelernt. 

„Lange Jahre hat er an ganz vielen Verabschiedungen teilgenommen – jetzt ist er selbst an der Reihe“, meinte Langenscheidt und überreichte seinem Amtsvorgänger ebenfalls ein Geschenk. Auch Alexandra Schwarzer und Harald Ehe vom Personalrat und der Schwerbehinderten-Vertretung wünschten dem langjährigen Kollegen alles Gute für die Zukunft. „Lass Dich  ruhig noch mal blicken, Du bist immer willkommen“, meinte Manuel Langenscheidt.