Am Himmelfahrtswochenende gab es in Haiger ein Verschwisterungstreffen der besonderen Art: Zeitgleich waren vom 9. bis zum 12. Mai Gäste aus den beiden Partnerstädten Plombières-lès-Dijon und Montville in der Stadt. Normalerweise finden diese Treffen zu unterschiedlichen Terminen statt - in diesem Jahr fielen die Besuche in Deutschland aber auf das gleiche Wochenende.
So wurden verschiedene Programmpunkte gemeinsam besucht. Es blieb aber auch viel Zeit, um die Freundschaften aufzufrischen und neue Kontakte zu knüpfen. Die Sechsheldener begrüßten knapp 40 Freunde aus dem Burgund, in Haiger waren 54 Freunde aus der Normandie.
Die Unterbringung erfolgte wie immer in Gastfamilien. Eine Besonderheit gab es bei Bürgermeister Mario Schramm und seiner Ehefrau Kerstin: dort wohnte Bürgermeisterin Monique Bayard aus Plombières mit ihrem Mann Jean-Marie zusammen mit ihrer Kollegin Anne Sophie Clabaut und ihrem Mann Jérôme aus Montville.
Gemeinsam besuchten die Gäste mit ihren Gastfamilien das Nationale Automobilmuseum The Loh Collection in Ewersbach. Dessen Gründer, der gebürtige Haigerer Prof. Dr. Friedhelm Loh, übernahm gerne die persönliche Begrüßung der 170 Besucher aus Frankreich und Deutschland. Abends gab es ein Treffen der Sechsheldener mit den Plombièrern im Dorfgemeinschaftshaus in Sechshelden, während die Haigerer und Montviller sich meist privat organisierten und den Abend gemeinsam verbrachten.
Den Samstag nutzen viele zum Besuch von Ausflugszielen in der näheren und weiteren Umgebung, bevor es am Spätnachmittag in die Mehrzweckhalle Allendorf zum großen Verschwisterungsabend ging. Dort kamen rund 200 Begeisterte der deutsch-französischen Freundschaft zusammen. Der Abend wurde eröffnet mit einem Empfang und stimmungsvoller Musik der Feuerwehrkapelle Haiger. Ehrenstadtrat Gerhard Kämpfer, seit dem Beginn der Partnerschaft mit Montville 1991 eng verbunden mit Pierre Leroy aus Montville, ließ es sich nicht nehmen, selbst zu dirigieren.
Danach gab es bewegende Reden der Bürgermeisterinnen und des Bürgermeisters, die inhaltlich auf die Geschichte der Verschwisterungen eingingen, sowie Grußworte der vier Komiteevorsitzenden. Der Chor des Deutschkurses aus Montville trug ein französisches Lied vor, wobei der Refrain auch auf Deutsch gesungen wurde. In der Fotoecke stellten sich Franzosen und Deutsche für fröhliche Gruppenfotos zusammen. Und natürlich wurde auch wieder getanzt – besonders gern zu „Stand by me“, „Cotton Eye Joe“ und „Last Night“.
Als Gastgeschenke gab es aus Montville ein Straßenschild mit der Angabe „MONTVILLE 636 km“ (das Schild „HAIGER 636 km“ steht schon seit 2023 in Montville). Aus Plombières wurde die Kopie einer Eisbärskulptur übergeben - sie bezieht sich auf einen Entwurf des aus Burgund stammenden Bildhauers François Pompon. Das Original befindet sich im Pariser Museum d’Orsay; eine Kopie der Skulptur in Lebensgröße steht im Park „Jardin Darcy“ in Dijon.
Viele neue Teilnehmer
Besonders schön waren in diesem Jahr die Begegnung der Delegationen aus beiden Partnerstädten, aber auch die Beteiligung von vielen neuen jungen Menschen. Bereits 2023 waren zehn Jugendliche der Johann-Textor-Schule mit zum Besuch in Montville gewesen. In diesem Jahr erfolgte der Gegenbesuch, an dem zum Teil sogar schon ganze Familien neu teilnahmen. Damit verbindet sich für alle der Wunsch, dass die Verschwisterung auch in Zukunft mit Freude weitergelebt wird.