Ab Sonntag heißt es „14x Haiger“


Prominenter Besuch wird am Sonntag erwartet, wenn das neue „Stadtmuseum Haiger“ am Marktplatz eingeweiht wird. Gemeinsam mit Dr. Birgit Kümmel (Vorsitzende des Museumsverbandes Hessen) werden Haigers Bürgermeister Mario Schramm, der neue Landrat Carsten Braun (CDU), dessen Vorgänger Wolfgang Schuster und das Museumsteam die Einrichtung offiziell ihrer Bestimmung übergeben.

„Das wird ein echter Höhepunkt, wir freuen uns sehr, unser neues Museum den Ehrengästen, aber vor allem auch den Bürgerinnen und Bürgern aus Haiger, den Stadtteilen und der Region vorstellen zu dürfen - schließlich ist es IHR Museum“, sagte Bürgermeister Mario Schramm.

Das nach modernen Gesichtspunkten gestaltete Museum tritt die Nachfolge des bisherigen Heimatmuseums an und bietet den Besuchern eine zeitgemäße Darstellung der Stadtgeschichte. Nach einer umfangreichen Sanierung präsentiert sich das mit neuen, modernen Möbeln ausgestattete Museum im „Haus Fischbach” in neuem Glanz und vor allem mit einer Ausstattung, die den Besuch zu einem Erlebnis werden lässt. Das Stadtmuseum erzählt die Entwicklung Haigers und beleuchtet verschiedene Epochen, Ereignisse und Persönlichkeiten, die die Stadt geprägt haben – von den ersten Siedlungen bis in die heutige Zeit.

Von 13 bis 17 Uhr können die Bürger am Sonntag das neue Museum entdecken

Alle Bürger sind eingeladen, das neue Stadtmuseum von 13 bis 17 Uhr zu entdecken. Zur Eröffnung wird ein Rahmenprogramm geboten. Auch für eine Verpflegung der Gäste ist gesorgt. Die Traktorfreunde aus Allendorf/Flammersbach servieren Grillwurst und Getränke, aus Allendorf kommen die traditionellen „Naujoahrn” sowie Crêpes.

Am Marktplatz stellen sich Museen aus dem Stadtgebiet vor: Das Leinen- und Spitzenmuseum Haigerseelbach, der Historische Hauberg Offdilln, die Alte Schmiede aus Sechshelden, der Flammersbacher Milchkeller und die Heimatstube der Alten Schule Langenaubach (Geschichtlicher Arbeitskreis Haiger und sein Raum).

Auch die Touristinfo im Stadthaus ist geöffnet. Dort gibt es heimatgeschichtliche Veröffentlichungen wie die „Nassauische Chronik” von Johann Textor sowie die Bücher „Als der Krieg nach Haiger kam” zu kaufen. Hinzu kommen Neuveröffentlichung für Kinder und Erwachsene, die anlässlich der Museumseröffnung erstellt wurde:

Unter dem Motto „Stadtgeschichte für Eilige - Zeitreise in Bildern“ erscheint ein äußerst lesenswertes Buch, das für zehn Euro im Museum sowie in der Touristinfo am Marktplatz erhältlich sein wird. Es enthält viele geschichtliche Ereignisse. Parallel dazu wird für die kleinen Geschichtsinteressierten das Buch ,,Abenteuer Zeitreise“ mit Eduard und Isabella in den Verkauf gehen (zehn Euro).

Motto: 14x Haiger

Mit dem neuen Stadtmuseum - das Motto lautet „14x Haiger“ - wird diese Tradition fortgeführt und gleichzeitig modernisiert. Das Ausstellungskonzept legt Wert auf interaktive Elemente und multimediale Präsentationen, um die Geschichte lebendig und anschaulich zu vermitteln. Das Museum dokumentiert das Leben und Arbeiten in Haiger und den Stadtteilen, konzentriert sich stärker als das frühere Heimatmuseum auf die Geschichte und die Industrie.

Die aktuelle Sonderausstellung 2025 würdigt diese bewegte Geschichte und zeigt, wie Leidenschaft, Beharrlichkeit und die unerschütterliche Liebe zur eigenen Heimat ein Museum geformt haben, das heute ein kulturelles Herzstück der Stadt Haiger darstellt. Besucher erwartet eine Ausstellung, die nicht nur vergangene Zeiten beleuchtet, sondern auch den Blick in die Gegenwart freigibt – ein Museum, das Geschichte lebendig werden lässt.

„Wir sind überzeugt, dass diese moderne und mit viel Herzblut aufbereitete Ausstellung viele Besucher verdient hat”, wirbt Bürgermeister Mario Schramm für einen Besuch.

Tolle Kooperation mit der Johann-Textor-Schule

„Diese Zusammenarbeit ist einmalig“, sagte Bürgermeister Mario Schramm bei einem Termin an der Johann-Textor-Schule. Im 3D-Druckraum der Schule bedankte er sich bei den Schülern, natürlich aber auch bei Schulleiter Norbert Schmidt sowie den Lehrern Michael Waldschmidt, Steffen Wendland und Alexander Schüler für die Produktion des groß dimensionierten Haigerer Modells, das die Stadt im Jahr 1750 zeigt.

„Das haben wir gerne gemacht“, sagte Schulleiter Schmidt und lobte die hervorragende Kooperation zwischen Schule und Stadt: „Das ist ein Glücksfall für alle Beteiligten.“ Mehrere Wochen hatten die 3D-Drucker gebraucht, um das etwa 1,30 x 1,30 Meter große Modell herzustellen. Es wird ab dem 18. Mai im Stadtmuseum zu sehen sein. Es gibt auch kleinere Modelle - eins davon ist seit dem vorvergangenen Wochenende im Besitz der Haigerer Partnerstadt Montville (Frankreich). „Die Arbeit im Bereich 3D-Druck verdient ein großes Lob, mich begeistern vor allem die Feinheiten der Darstellung“, sagte Bürgermeister Schramm und überreichte einen Eisdielen-Gutschein.

Steffen Wendland und Alexander Schüler erinnerten an die Entstehung des Projektes. 2020, in der Corona-Zeit, habe Susanne Menges von der 3D-Druck-AG erfahren und gefragt, ob diese auch ein historisches Modell der Stadt drucken könne. „Machen wir!“, habe Schüler geantwortet. Ohne so genau zu wissen, wie viel Arbeit sich dahinter verbarg. Nach umfangreichen Vorbereitungen - unter anderem wurden historische Zeichnungen und Pläne herangezogen - konnten die Modelle programmiert werden. „Das war unheimlich aufwendig, hat aber echt Spaß gemacht“, berichteten die Schüler. Weder sie noch ihre Lehrer schauten auf die Uhr, wenn ein Teil des Modells dringend fertig werden musste: „Dann sind wir halt länger geblieben.“

Als es ans Drucken ging, wurde schnell deutlich, dass die vorhandenen Geräte nicht ausreichten. Kurzerhand spendierte die Stadt zwei weitere moderne 3D-Drucker, um die Arbeit zu beschleunigen. „Ein Drucker allein würde etwa 75 Tage für diesen Druck benötigen“, sagte Michael Waldschmidt. „Auch diese Aktion hat gezeigt, dass die Stadt Haiger und die Schule als ein Team agieren“, freute sich Steffen Wendland. Das dürfte auch so bleiben, denn die Ideen gehen der JTS und Susanne Menges vom Stadtarchiv nicht aus. Das nächste Druckprojekt ist bereits in Arbeit: Der Eduardsturm.