Blühende Flächen werden immer größer


Fünf bis sechs Wochen Geduld brauchen die Haigerer Bürger noch, dann können sie – wenn alles klappt – die „bunte Pracht“ genießen. Gemeinsam mit Bürgermeister Mario Schramm und zahlreichen interessierten Bürgern hat der Imkerverein Haiger und Umgebung zum nunmehr fünften Mal die Bienenweiden am „Fahler“ ausgesät. In Kürze folgt (unterstützt von der Johann-Textor-Schule) die Fläche am Rand der Bundesstraßenumgehung in Höhe der Firma Klingspor.

Nach etwa fünf Wochen sollen die Ringel-, Korn- und anderen Blumen blühen und Haiger wieder zur „Bienenhauptstadt“ der Region machen. „Das Interesse an unserer Aktion wächst immer mehr“, freut sich Ralph Bonkowski, der Vorsitzende des Haigerer Imkervereins. Der Verein ist mit knapp 90 Mitgliedern der größte im Lahn-Dill-Kreis. 

Im vergangenen Jahr durften sich die Bienenfreunde zur Aussaat über den Besuch der Hessischen Umweltministerin Priska Hinz in Haiger freuen, kurz darauf referierte Bonkowski bei der Bürgermeister-Dienstversammlung des Lahn-Dill-Kreises. Das Ergebnis: „Immer mehr Kommunen interessieren sich für das Projekt Bienenweide und starten eigene Aktionen.“

Das Projekt „Haiger blüht“ wird auch in der aktuellen Broschüre „Bienenfreundliches Hessen“ des Umweltministeriums als lobenswertes Beispiel genannt.

Rund 3000 Quadratmeter Fläche sollen in diesem Jahr erblühen. Die Flächen wurden im Vorfeld von Mitarbeitern des Haigerer Bauamtes vorbereitet. Dafür haben Bonkowski und seine Mitstreiter wieder eine spezielle „Haigerer Satmischung“ zusammengestellt. Diese enthält knapp 50 verschiedene Arten vom Schlafmützchen (Goldmohn) über Ringel- und Kornblumen bis zum Färbermädchenauge, Mohn und Damaszener Schwarzkümmel und kommt im oberen Bereich des Fahlers und bei „Klingspor“ zum Einsatz. Im unteren Bereich des Fahlers wurde eine landwirtschaftliche Mischung verwendet, um Unkraut zu unterdrücken. Da noch weitere 160 Kilo Samen an Bürger aus Haiger und den Stadtteilen verteilt wurden, geht Bonkowski davon aus, dass über 25.000 Quadratmeter Bienenweiden in Haiger und Umgebung ein gesät wurden. „Das ist fantastisch für die Bienen, Wildbienen und Schmetterlinge“, sagt der Vereinsvorsitzende.

„Das ‚Produkt Biene‘ wird dank unserer Imker immer mehr in den Mittelpunkt gerückt“, freut sich Bürgermeister Mario Schramm über die Unterstützung „für die wichtigsten aller Insekten“. Er sei sehr froh, dass der Imkerverein in Verbindung mit der Lebenshilfe und der Johann-Textor-Schule sich derart stark für den Lebensraum der Bienen einsetze. „Das sieht toll aus, hilft der Natur und ist eine tolle Werbung für Haiger. Und es gibt bereits viele Nachahmer“, erklärte der Rathaus-Chef. Es gebe zahlreiche Anrufe im Rathaus von Menschen, die sich einfach für diesen „Augenschmaus“ bedanken wollten.