Ein Glücksfall für die Stadt Haiger


„Das ist ein Glücksfall für die Stadt Haiger“, sagte Bürgermeister Mario Schramm im Rahmen der Übergabe der Baugenehmigung für das neue DRK-Seniorenzentrum im Haigerer Friedhofsweg. Landrat Wolfgang Schuster und Sozialdezernent Stephan Aurand waren eigens nach Haiger gekommen, um dem Präsidenten des DRK-Kreisverbandes, Hermann Steubing, zwei Aktenordner mit der Baugenehmigung zu übergeben.

„Wir bedanken uns für diese Standortentscheidung und die sehr transparente Planung, in die auch die Anwohner einbezogen wurden“, sagte Bürgermeister Schramm. Er freue sich, dass das Projekt vor dem Hessentag fertig werde. „Das ist eine von vielen Investitionen in die Infrastruktur, die zur Entwicklung unserer Stadt beitragen“, sagte Schramm. Er selbst habe eine besondere Beziehung zum bestehenden DRK-Altenheim, da er als Maurer-Azubi seinen ersten Arbeitstag in der Schlesischen Straße gehabt habe. 

„Diese Einrichtung ist ein ganz wichtiges Angebot. Wir unterstützen das DRK gerne“, sagte Landrat Wolfgang Schuster und übergab das Wort an Sozialdezernent Stephan Aurand. Der sprach von einer „deutlichen Qualitätssteigerung für die Region“. In der Altenhilfe belege der Lahn-Dill-Kreis hessenweit den ersten Platz. In Haiger werde dank der umfangreichen Leistungen das Prinzip „ambulant vor stationär“ beispielhaft umgesetzt. „Wir danken Ihnen für ein Engagement in schwierigen Zeiten. Das ist eine phantastische Leistung“, schloss Aurand. 

DRK-Präsident Hermann Steubing dankte der Stadt Haiger für den kooperativen Umgang miteinander („das war eine sehr gute Erfahrung“).  Man habe „immer gute Lösungen gefunden“. Auch der Lahn-Dill-Kreis habe das Projekt vorbildlich unterstützt. Aus dem Altenheim werde jetzt ein „Seniorenzentrum“, da das Angebot deutlich erweitert werde. Das Rote Kreuz freue sich, dass viele heimische Firmen an dem 7-Mio-Euro-Projekt beteiligt seien.

Der DRK-Kreisverband Dillkreis hat im September 2018 die drei unmittelbar benachbarten Grundstücke Friedhofsweg 10, 12 und 14 von der Stadt Haiger erworben. Für die drei Mieter der Wohnhäuser aus den 1920er Jahren wurden einvernehmlich andere Wohnungen gefunden. Zwei ältere Mieter fanden ein neues Zuhause in der Haigerer DRK-Wohnanlage „Am Obertor“, ein Mieter in einer anderen Wohnung der Stadt Haiger. Die Wohnhäuser wurden im Oktober 2019 abgerissen.

Das Bestandsgebäude des DRK Altenpflegeheim Haiger befindet sich auf dem Grundstück Schlesische Straße 1 – 3. Im August 2018 wurden die Grundstücke Schlesische Straße und Friedhofsweg 10, 12 und 14 zu einem Grundstück mit der Gesamtfläche von 6.551 Quadratmetern vereinigt. 

Der Erweiterungsbau entlang des Friedhofswegs wird barrierefrei an das Bestandsgebäude angeschlossen. Das zukünftige DRK-Seniorenzentrum Haiger behält seinen Haupteingang in der Schlesischen Straße. Im Erweiterungsbau entstehen im Untergeschoss ein Ambulanter Pflegedienst, Technik-, Lager- und Kellerräume, im Erdgeschoss eine Tagespflegeeinrichtung mit 24 Plätzen, Mehrzweckräume, Mitarbeiteraufenthaltsraum und ein Friseursalon. Im ersten Obergeschoss ist eine Wohngruppe für 15 Bewohner in vollstationärer Dauerpflege geplant, es handelt sich ausschließlich um Einzelzimmer. Im zweites Obergeschoss sind zehn Wohnungen im Betreuten Wohnen für Senioren vorgesehen, und im Dachgeschoss sieben Wohnungen im Betreuten Wohnen. 

Nach der Erweiterung wird es nur noch Einzelzimmer geben, auch die noch bestehenden vier Doppelzimmer werden in Einzelzimmer umgewandelt.

Die Gesamteinrichtung mit der neuen Bezeichnung „DRK-Seniorenzentrum Haiger“ wird insgesamt anbieten:

o 71 Plätze in der vollstationären Dauerpflege, Einzelzimmer zugeordnet jeweils zu Wohngruppen mit eigenen Aufenthaltsräumen
o 24 Plätze in der Tagespflege
o 17 Wohnungen im Betreuten Wohnen
o Ambulanter Pflegedienst zur Versorgung der Betreuten Wohnungen (17 Wohnungen Friedhofsweg und 32 Wohnungen DRK Wohnanlage Obertor) und Kunden aus Haiger, Kernstadt und Stadtteile 
o Eine Cafeteria für alle Bewohner des Seniorenzentrums.

Das Präsidium des DRK-Kreisverbandes Dillkreis hat zur Begleitung des Bauvorhabens einen Bauausschuss eingerichtet. Ihm gehören an: Wolfgang Hohler aus Wetzlar, Achim Dobener aus Siegbach und Stefan Putz aus Leun. Als Architekt wurde das Architekturbüro Hans Jürgen Bretsch aus Haiger beauftragt. Im Neubau entstehen an Nutzungs-, Technik- und Verkehrsflächen in Höhe von insgesamt 3907 m². Die Herstellungskosten einschließlich der Ausstattung ohne Grundstück werden veranschlagt mit 6,7 Millionen Euro. Die Arbeiten der Firma Heinrich Lauber aus Dillenburg (Erdarbeiten) haben begonnen, die Firma Kläs GmbH übernimmt den Rohbau. Das Gebäude soll zum Jahreswechsel 2021/2022 fertig sein, wie der Vorstandsvorsitzende des DRK Bruno Lehberger mitteilte.