„Ein intensives und herausforderndes Fach”


Die Erfolgsgeschichte geht weiter: Nach einem weiteren Jahr konnte das Wahlpflichtfach Feuerwehr - angeboten von der Johann-Textor-Schule (JTS) und der Feuerwehr Haiger – mit einer Abschlussprüfung erfolgreich abgeschlossen worden. Nicht nur die neun Prüflinge, sondern auch die Verantwortlichen von Kreis, Schule und Feuerwehr waren hoch zufrieden.

Vor knapp einem Jahr hatte die Haigerer Schule in Zusammenarbeit mit der Stadt Haiger ein Pilotprojekt gestartet und das Wahlpflichtfach „Feuerwehr“ in den Schulplan aufgenommen, um das Angebot zu erweitern und interessierten Schülerinnen und Schülern ein praxisnahes Thema zu bieten.

Als Vertreter der JTS war neben der verantwortlichen Lehrkraft Robert Weber auch Stufenleiter Alexander Schüler bei der Übergabe der Urkunden vor Ort.

Dass das Wahlpflichtfach intensiv und herausfordernd war, zeigt ein Blick auf die Entwicklung der Teilnehmeranzahl: Von den gestarteten 18 Teilnehmern waren am Ende noch neun dabei und legten ihre Prüfung ab.

„Nicht nur ein bisschen Feuerwehr spielen“

Ein Umstand, den Stadtbrandinspektor Andreas Dilauro angesichts der anspruchsvollen einjährigen Ausbildung einzuordnen wusste: „Es sind einige abgesprungen, das war uns klar. Wir haben von Anfang an deutlich gemacht, dass wir nicht nur ‚ein bisschen Feuerwehr spielen‘, sondern klare Erwartungen und Vorgaben haben, die wir einhalten müssen. Das verlangt der Gesetzgeber von uns. Das war dem einen oder anderen nicht ganz bewusst.“

So ist zum Beispiel die vorgegebene Anzahl an Ausbildungsstunden zu nennen, bei einer zu großen Anzahl an Fehltagen kann diese nicht mehr erreicht werden. „Wir wollen hier die ersten Schritte zum Feuerwehrmann gehen, da muss sich jeder auf jeden verlassen, da gehört vieles dazu“, erklärte Dilauro, der gemeinsam mit Maximilian Michels regelmäßig am Donnerstagvormittag zum „Lehrer“ wurde. Dabei wurden die Teenager intensiv in Feuerwehrtheorie geschult. An drei Praxistagen und einem weiteren Tag Erste-Hilfe-Schulung  wurde das Gelernte im Feuerwehrdomizil in der Kreuzgasse praktisch umgesetzt. Die Schüler konnten sich dort mit Arbeitsgeräten und Feuerwehrausrüstung vertraut machen. Neben den fachlichen Kenntnissen konnten die Teilnehmer auch viel vom Feuerwehrkodex mitnehmen, denn Eigenschaften wie Disziplin, Rücksicht, Gemeinschaft und Kameradschaft lernt der „Feuerwehrmann“ (oder die Feuerwehrfrau) praktisch nebenbei.

Bei der Übergabe der Zertifikate aus den Händen von Kreisbrandinspektor Harald Stürtz und seinem Stellvertreter Kristopher-Kirsten Heinz kam die Anerkennung für die Prüflinge zum Ausdruck, deren Engagement, Lernbereitschaft und Ausdauer gewürdigt wurden.

Die Ausbilder Dilauro und Michels stellten besonders heraus, dass die neun Teilnehmer das Projekt bis zum Ende durchgezogen haben. „Das Schuljahr 2024 – 2025 hat es uns nicht immer leicht gemacht, die geforderten Hürden und Vorgaben mit allen Beteiligten zu erfüllen“, blickte Dilauro zurück. Für die neun erfolgreichen Absolventen hat sich der Einsatz gelohnt. Sie können nun ihren Dienst in einer öffentlich-rechtlichen Feuerwehr aufnehmen. „Wir würden uns freuen, wenn die jungen Leute nun in ihrem Heimat-Stadtteil in die Feuerwehren eintreten würden“, sagte Dilauro.