„So schnell waren wir noch nie“, bilanzierte Wehrführer Michael Pfaff, was Stadtrat Dr. Andreas Steiner (FWG) zu der Feststellung veranlasste: „In Langenaubach ist die Welt noch in Ordnung.“ Im Bereich der Feuerwehr scheint das zu stimmen, denn die turnusgemäße Jahreshauptversammlung konnte in rekordverdächtigen 20 Minuten abgearbeitet werden – inklusive Ehrungen und Beförderungen.
Wehrführer Michael Pfaff berichtete, dass die Wehr zum Jahreswechsel 30 Aktive hatte (29 Männer, eine Frau). Die Mitgliederzahl sei durch Neueintritte und Übernahmen aus der Jugendfeuerwehr leicht gestiegen. Der gute Personalbestand sei ein Ergebnis der sehr guten Jugendarbeit und der Mundpropaganda. Die Alters- und Ehrenabteilung hat vier Mitglieder.
Das vergangene Jahr mit vier Einsätzen war aus Sicht der Einsatzabteilung eher durchschnittlich. Zu bekämpfen waren ein Brand eines Holzstapels, ein Kaminbrand, ein Fahrzeugbrand und eine unklare Rauchentwicklung. Addiert ergaben sich daraus 53 Einsatzstunden - knapp 100 Stunden weniger als im Jahr davor. Für die Wartung und Pflege von Fahrzeug und Gerät kommen weitere 250 Stunden hinzu. Außerdem absolvierten die Wehrleute 728,5 Stunden in 28 Übungen. Im Schnitt kommen die Aktiven auf 24 Stunden – das reicht nicht ganz, denn nach der Feuerwehrdienstverordnung soll jeder Aktive 30 Stunden im Jahr an Aus- und Fortbildung leisten.
Erfreulich sei, dass sechs Kameraden Lehrgänge oder Fortbildungen besucht hätten. Marvin und Jonah Kaiser, Jan Goll und Yannick Dittmann absolvierten den Truppmann-1-Lehrgang, Piet Pacher schloss den Lehrgang über das seit 2024 angebotene Wahlpflichtfach der Johann-Textor Schule ab. Die Atemschutzgeräteträger beteiligten sich an einer Online-Schulung für den Brandsimulationscontainer und waren in Schönbach im Container. Dafür dankte Michael Pfaff besonders. Der Bereich Atemschutzgeräteträger sei ausbaufähig.
Die Alters- und Ehrenabteilung nahm im September am Seniorennachmittag des Feuerwehrverbandes teil und war auch bei der gemeinsamen Jahresabschlussfeier mit der Einsatzabteilung der Aubacher Wehr zu Gast. Abschließend dankte der Wehrführer allen Kameradinnen und Kameraden für die geleistete Arbeit. Ein besonderes Lob galt denen, die sich weitergebildet und einige Stunden ihrer Freizeit geopfert hatten, aber auch bei den Kameraden, die im Feuerwehrhaus Reparaturen, Umbauarbeiten oder Verschönerungsarbeiten vorgenommen hatten.
Auch Beförderungen konnte der stellvertretende Stadtbrandinspektor Maximilian Michels aussprechen. Konrad Klyszcz, Piet Luis Pacher und Yannick Dittmann sind Feuerwehrmann-Anwärter. Zur Feuerwehrmännern befördert wurden Tom Ernst Klaas, Marvin Kaiser und Jonah Henry Kaiser, während sich Marcel Burbach jetzt Oberfeuerwehrmann nennen darf. Für zehnjährige Mitgliedschaft geehrt wurden Fabian Klaas, und Christof Ziller. Nicht alle Beförderten und Geehrten nahmen an der Sitzung teil – die Urkunden werden nachgereicht.
Stadtrat Dr. Andreas Schneider überbrachte die Grüße und ein großes Dankeschön des Haigerer Magistrats. „Die Großereignisse zeigten, wie wichtig die Feuerwehren sind. Das gilt für Los Angeles und für den heimischen Raum“, sagte Dr. Steiner. Zur Arbeit der Wehren gehöre nicht mehr nur das Löschen von Bränden, sondern auch Umweltkatastrophen, Waldbrände etc. würden zunehmen. „Der Aufgabenbereich der Feuerwehren wird immer komplizierter“, sagte Dr. Steiner und wünschte den Aktiven, „dass sie von Ihren Einsätzen alle immer gesund nach Hause kommen“.
Zeltlager war ein Jahreshöhepunkt
Jugendwart Tobias Klaas berichtete, dass aktuell sieben Jungen und zwei Mädchen der Nachwuchsabteilung angehören. An den 22 Übungen nahmen durchschnittlich fünf Kids teil. Höhepunkte des Jahres waren das Zeltlager am Hammerweiher und die Jugendsammelwoche. Ziel der Jugendwehr ist es, 2025 wieder beim Verbandszeltlager dabei zu sein und einen Berufsfeuerwehrtag auszurichten. Tobias Klaas dankte der Wehrführung und der Stabsstelle für die gute Unterstützung im abgelaufenen Jahr.
Der stellvertretende Stadtbrandinspektor Maximilian Michels stellte fest, dass in Langenaubach viele Stunden geleistet und Lehrgänge absolviert wurden. „Es kommen immer wieder Neuerungen dazu, deshalb sind diese Fortbildungen sehr wichtig“, sagte Michels. Eine neue Satzung trat zum 30. Oktober in Kraft. Neu ist darin die Möglichkeit vorgesehen, eine Kinderfeuerwehr anzubieten. Dazu sei allerdings noch ein wenig Vorbereitungsarbeit zu leisten. Die Stabsstelle sei dabei, eine „Kinderordnung“ zu erstellen, in der die Qualifikationen der Betreuer festgelegt würden, sagte Michels. Dies solle zeitnah abgeschlossen werden. Das Wahlpflichtfach Feuerwehr an der Johann-Textor-Schule laufe gut und werde fortgeführt. Es sei allerdings sehr aufwendig, den Unterricht für die Schüler zu gestalten. Er dankte den Kameraden für das große Engagement und wünschte alles Gute. Die Jahreshauptversammlung des Feuerwehrvereins findet zu einem späteren Zeitpunkt statt.
