Maximilian Michels ist stellvertretender „SBI“


Maximilian Michels ist neuer stellvertretender Stadtbrandinspektor der Haigerer Feuerwehr. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung aller Wehren in der Allendorfer Mehrzweckhalle am Samstag wurde der 27-jährige Mitarbeiter der städtischen Stabsstelle für Brand- und Zivilschutz zum Nachfolger von Leo Dilauro gewählt, der nach fünf Jahren im Amt nicht mehr kandidiert hatte. In offener Wahl gab es für Maximilian „Max“ Michels lediglich eine Gegenstimme und vier Enthaltungen sowie einen großen motivierenden Applaus der 154 Aktiven und der Vertreter des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung.

Der Haigerer hatte sich zuvor kurz vorgestellt und erklärt, dass er nach einer Ausbildung im Bereich der Kläranlage 2017 in die Stabsstelle gewechselt und dort eine Laufbahnausbildung im mittleren feuerwehrtechnischen Dienst absolviert hat. Als Hobbies nannte der neue „Vize“ zuallererst die Feuerwehr sowie Laufen, Radfahren und Reisen – „sofern mein Chef Andreas Dilauro mich lässt“. 

„Es war eine Ehre“

Leo Dilauro wünschte seinem Nachfolger ein glückliches Händchen und bedankte sich bei den Kameradinnen und Kameraden für gute Kooperation. „Es war eine Ehre für mich, diesen Posten auszuüben. Macht weiter so und gebt dem Maximilian das gleiche Vertrauen wie mir.“ Er hoffe, er habe „nicht zu vielen auf den Fuß getreten“, schmunzelte der Flammersbacher. Er wünsche sich „eine Politik, die hinter uns steht und an einem Strang mit uns zieht und uns nicht gegeneinander ausspielen will“. 

Wie Stadtbrandinspektor Andreas Dilauro in seiner Bilanz mitteilte, wurden die Haigerer Wehren im Jahr 2023 insgesamt 280mal alarmiert. Die Einsätze unterteilten sich in 64 Brandeinsätze, 114 Hilfeleistungen, 68 automatische Brandmeldungen, 15 Fehlalarme und 19 Brandsicherheitsdienste. Daraus ergab sich für das Jahr 2023 insgesamt 3803 Einsatzstunden. 2022 waren es wegen des großen Vegetationsbrand im Roßbachtal noch über 8000 gewesen. „Aber auch die aktuelle Bilanz beinhaltet eine erstaunliche Stundenzahl“, sagte Dilauro.

Zum 31. Dezember 2023 hatten die Feuerwehren der Stadt eine Einsatzabteilung mit 28 weiblichen und 284 männlichen Aktiven. Die Gesamtstärke liegt bei 306 Aktiven in 12 Feuerwehren. Die Jugendfeuerwehr der Stadt besteht aus 101 aktiven Mitgliedern, die Alters- und Ehrenabteilung aus 59 Mitgliedern.

Deutliches Plus bei der Übungsbeteiligung 

Die Wehren leisteten im vergangenen Jahr 8160 Übungsstunden – das war ein Plus von über 2500 im Vergleich zum Jahr 2022. „Das ist ein sehr positives Ergebnis“, freute sich der Stadtbrandinspektor. „Vielleicht schaffen wir es im laufenden Jahr, dass alle an ihre Pflichtstunden kommen.“ Die Mitgliederzahl sei gut, die Feuerwehren stünden deshalb gut da, befand Dilauro. „Die Zahlen sprechen für Kontinuität. Dank einer guten Jugendarbeit und persönlicher Mitgliederwerbung schaffen wir es, den guten Stand zu sichern. Im Dialog sind die besten und aktivsten Kameraden zu gewinnen“, blickte Dilauro nach vorn. 

Das im Vorjahr gestartete Wahlpflichtfach Feuerwehr in der Johann-Textor-Schule laufe sehr gut. Die Ausbildung erfolge nach den Vorgaben der hessischen Landesfeuerwehrschule. Bisher seien 353 Stunden in der Schule geleistet worden, jetzt gehe es auf die Zielgerade des ersten Schuljahres zu. „Die weitere praktische Ausbildung läuft – danach folgt die Abnahme der Truppmann I-Prüfung in Absprache mit dem Lahn-Dill-Kreis“ und der Hessischen Landesfeuerwehrschule, erklärte Dilauro. 

In der anfänglichen Theorie sei das Programm noch leicht schleppend verlaufen. Doch nach dem ersten Praxistag habe es eine Wende gegeben. „Seither sind die Mädchen und Jungen Feuer und Flamme für unsere Arbeit.“ Das Programm sei personalintensiv, aber sehr erfolgversprechend. „Eine dauerhafte Einrichtung des Wahlpflichtkurses wäre sicher sehr positiv für die Mitgliedergewinnung“, sagte der „SBI“. 

In 2023 habe es viele positive Momente gegeben wie zum Beispiel die Beschaffung von Fahrzeugen, eines Abrollbehälters und ganz aktuell einer Schlauchpflegeanlage, die die heutigen technischen Anforderungen erfülle. Dilauro dankte dem Magistrat, der der Beschaffung zugestimmt habe. „Ein attraktiver Übungsdienst funktioniert nur mit attraktiver Ausstattung.“ Der Feuerwehr-Chef erinnerte an anstehende Großprojekte wie den Umzug der Rodenbacher Wehr auf das „Kromedia“-Gelände, wo noch umfangreiche Umbauarbeiten anstehen (Planungen sind fast abgeschlossen), die Aufwertung des Feuerwehrhauses in Weidelbach und die Planungen zum Feuerwehrhaus Sechshelden, für das die Politik ein geeignetes Baugrundstück am Fußballplatz gefunden habe. In Sachen Kernstadt-Stützpunkt gebe es demnächst Sondierungsgespräche mit Architekten und dem städtischen Bauamt. Ziel der Feuerwehr sei unter anderem der Bau einer Atemschutzstrecke, um es den ehrenamtlichen Atemschutzgeräteträgern zu ermöglichen, die geforderten Wiederholungsübungen flexibel und ohne lange Anfahrt zu absolvieren. Zur Zeit müssen alle Atemschutzgeräteträger zu ihren Wiederholungsübungen nach Wetzlar fahren. „Dies ist ein enormer logistischer sowie persönlicher Zeitaufwand“, sagte Dilauro. In ersten Gesprächen habe der Förderverein der Feuerwehr Haiger signalisiert, das Vorhaben finanziell unterstützen zu wollen.  

Stadtjugendfeuerwehrwart Sascha Kepper (Sechshelden) konnte berichten, dass die Anzahl der Mitglieder von 88 auf 101 gesteigert wurde. Neben dem normalen Übungsdienst habe es viele Angebote und Veranstaltungen gegeben, so zum Beispiel das „Spiel ohne Grenzen“ in der Willi-Thielmann-Halle, die Werbeveranstaltung am 1. Mai auf dem Marktplatz oder das Kreiszeltlager am Aartalsee. Für die Leistungsspangen-Prüfung im September habe man drei Monate lang geübt und dann alle Anforderungen mit Nachwuchsleuten aus Haiger, Fellerdilln, Roßbachtal, Rodenbach und Steinbach mit Bravours gemeistert. Am 11. Mai solle wieder ein „Spiel ohne Grenzen“ in Sechshelden stattfinden, außerdem sei ein „Tag der Jugendfeuerwehr“ auf dem Marktplatz geplant. „Wenn Gebäude umgebaut oder neu gebaut werden, dann denkt bitte auch an die Bedürfnisse der Jugendfeuerwehren“, blickte Kepper nach vorn: „Ohne Jugend keine Zukunft.“ „Die Stadt Haiger hat mit Sascha Kepper einen Jugendfeuerwehrwart, der einen hervorragenden Weg eingeschlagen hat“, lobte Andreas Dilauro die Arbeit seines Mitstreiters.

Enorm viel Verwaltung

Bürgermeister Mario Schramm dankte allen Wehrleute aus Haiger und den Stadtteilen für die hervorragend geleistete Arbeit im Dienst der Bürgerschaft und der Stadt Haiger. Auch die Zusammenarbeit mit der Stabsstelle für Brand- und Zivilschutz laufe hervorragend. „Was dort täglich an Verwaltungsarbeit geleistet werden muss, ist enorm und nimmt stetig zu“, sagte Schramm. Der Brandschutz sei eine ganz wichtige Pflichtaufgabe des kommunalen Gemeinwesens, die durch freiwillig und ehrenamtlich tätige Kameradinnen und Kameraden sichergestellt werde. Deren Aufgabenstellung habe sich durch die Industrialisierung und die Technisierung komplett verändert. „Die Vielfalt der Gefahrenpotenziale ist eine ständige Herausforderung, alle Wehrleute müssen sich immer wieder neu qualifizieren“, sagte Schramm und dankte dafür, dass „rund um die Uhr für knapp 20.000 Bürger die Sicherheit gewährleistet ist“.

Er dankte auch den verständnisvollen Familien, ohne die dieses Ehrenamt nicht zu leisten wäre. „Wir sind sehr stolz auf die Feuerwehren, wollen die Arbeit unterstützen und ein verlässlicher Partner sein“, schloss der Bürgermeister und versprach, die anstehenden Baumaßnahmen so schnell wie möglich umzusetzen - unter Einbeziehung des Stadtbrandinspektors und der Wehrleitungen. 

In Sachen Nachwuchsförderung und -findung sei Haiger auf einem sehr guten Weg, das lasse zuversichtlich in die Zukunft blicken. „Sie sind und bleiben unverzichtbar - kommen Sie immer gesund zurück“, schloss Schramm sein Grußwort.  

„Das Parlament ist sich der wichtigen Aufgabe der Feuerwehren bewusst und schätzt sie“, sagte Stadtverordnetenvorsteher Bernd Seipel. Wenn es an der einen oder anderen Stelle mal knirsche, dann müsse das ausgeräumt werden. „Wir sind auf reibungslose Abläufe angewiesen. Menschen, die miteinander sprechen, haben die besten Chancen, dass etwas in Ordnung kommt, was nicht in Ordnung ist“, sagte Seipel und wünschte allen Wehrleuten alles Gute für ihren wichtigen Dienst. 

„Ihr seid das Rückgrat einer guten und erfolgreichen Gefahrenabwehr“, dankte der stellvertretender Kreisbrandinspektor Dirk Schumacher seinen Kolleginnen und Kollegen: „Schon seit Jahrzehnten können wir auf Euch Haigerer zählen.“ Er dankte auch dem Parlament und dem Magistrat für die Bereitstellung von Fahrzeugen und Gebäuden. „Wir müssen alles geben, um den Mitgliederstand zu halten. Da ist es sehr schön, dass Haiger auf das neue Konzept setzt und mit der Schule kooperiert“, lobte Schumacher.

Viele Ehrungen und Beförderungen

Zahlreiche Ehrungen und Beförderungen durften in der Allendorfer Mehrzweckhalle ausgesprochen werden. Erste Gratulanten waren der stellvertretende Kreisbrandinspektor Dirk Schumacher (Eibach), Stadtbrandinspektor Andreas Dilauro, Bürgermeister Mario Schramm, Stadtverordnetenvorsteher Bernd Seipel und Stadtjugendfeuerwehrwart Sascha Kepper.

Für 25 Jahre in der Einsatzabtzeilung wurden folgende Wehrleute mit dem Brandschutzehrenzeichen in Silber ausgezeichnet: FFW Allendorf: Peter Werner; FFW Haiger: Ronny Gollhardt, Dominic Tenne , Nils Wagner; FFW Langenaubach: Dominic Kröck, Timo Pfaff; FFW Haigerseelbach: Andree Reh, Steven Schütz; FFW Weidelbach: Björn Becker. Brandschutzehrenzeichen für 40 Jahre in Gold: FFW Allendorf: Thilo Ommer; FFW Dillbrecht: Detlef Coenen, Arnd Debus; FFW Fellerdilln:Rüdiger Benner, Ernst Denk, Georg Großmann; FFW Haiger: Jürgen Bauer, Leo Dilauro; FFW Langenaubach: Carsten Lang ;  FFW Offdilln: Erhard Hartmann; FFW Rodenbach: Ingo Geiß;  FFW Roßbachtal: Dirk Weiß; FFW Sechshelden: Dirk Eisenkrämer; FFW Haigerseelbach: Armin Bohn, Frank Reichmann, Uwe Rompf 

Floriansmedaille in Bronze: FFW Roßbachtal: Pascal Schaefer; Floriansmedaille in Silber: FFW Langenaubach: Christof Ziller; FFW Fellerdilln: Marcel Denk; Floriansmedaille in Gold: FFW Allendorf: Daniel Panchyrz 

Übernahme in die Alters- und Ehrenabteilung: Allendorf: Peter Werner; Haiger: Ralf Wagner

Dienstzeitverlängerung: FFW Offdilln: Attila Hartmann; FFW Rodenbach: Stephan Stöcklein 

Außerdienststellung Wehrführer: FFW Langenaubach: Dominic Kröck (WF 2023 - rückww.);Indienststellung stv. Wehrführer / Wehrführer: FFW Rodenbach; Moritz Paul (WF); FFW Sechshelden: Andreas Weiershausen (WF), Marc Schneider (stv. WF); Abberufung Jugendfeuerwehrwart / stv. JFW: FFW Weidelbach: Michel Paulenz; stv. Stadtjugendfeuerwehrwart: Christof Ziller; Bestellung Jugendfeuerwehrwart / stv. JFW: FFW Allendorf: Florian Engelbert (2023); FFW Dillbrecht: Jannik Debus, Marlon Luca Trinks; FFW Haiger: Amy Noreen Gollhardt; FFW Langenaubach: Christof Ziller (2023); FFW Roßbachtal: Jens Vogt; FFW Steinbach: Jonas Franz, Nehle Brüggemann Schmidt; FFW Weidelbach: Dajen Klingelhöfer, Kevin Bunte 

Beförderungen: Feuerwehrmann-Anwärter: Robin Schupp, Fellerdilln; Leon Keil, Haiger;Feuerwehrmann/ -frau: Leon Bergheim, Allendorf; Rewan Farho, Langenaubach; Tassilo Simon Find, Rodenbach, Fynn Joseph Bretsch, Roßbachtal; Oberfeuerwehrmann/ -frau: Gian Luca Bender, Allendorf; Brandmeister: Marcel Denk, Sven Michael Jung, Fellerdilln; Maximilian Michels, Haiger; Marc Schneider, Sechshelden; Oberbrandmeister: Rapháel Hofmann, Offdilln; Paschalis Lepidis, Sechshelden; Christian Daub, Steinbach; Hauptbrandmeister: Patrick Reichmann, Haigerseelbach

Floriansmedaille Hes. Jugendfeuerwehr: Daniel Panchyrz, Allendorf; Christof Ziller, Langenaubach; Pascal Schäfer, Roßbachtal; Marcell Denk, Fellerdilln                  

Brandschutzehrenzeichen in Silber für 25 Jahre (v.l.): SBI Andreas Dilauro, Ronny Gollhardt , Nils Wagner, Dominic Tenne  (Haiger), Björn Becker Weidelbach, Dominic Kröck Langenaubach,  Peter Werner Allendorf, Andree Reh Haigerseelbach, Timo Pfaff Langenaubach, Steven Schütz Haigerseelbach, stv. KBI Dirk Schumacher, Bürgermeister Mario Schramm, Stadtverordnetenvorsteher Bernd Seipel . Foto: Ralf Triesch/Stadt Haiger

 

Goldenes Brandschutzehrenzeichen für 40 Jahre im Dienst (v.l.): Stadtverordnetenvorsteher Bernd Seipel, Bürgermeister Mario Schramm, stv. KBI Dirk Schumacher, SBI Andreas Dilauro, Rüdiger Benner, Georg Großmann, Ernst Denk (Fellerdilln), Arnd Debus (Dillbrecht), Erhard Hartmann (Offdilln), Detlef Coenen (Dillbrecht), Jürgen Bauer (Haiger), Carsten Lang (Langenaubach), Thilo Ommer (Allendorf), Uwe Rompf (Haigerseelbach), Leo Dilauro (Haiger), Dirk Eisenkrämer (Sechshelden), Armin Bohn, Frank Reichmann (Haigerseelbach), Dirk Weiß (Roßbachtal), Ingo Geiß (Rodenbach).  Fotos: Triesch/Stadt Haiger


SBI Andreas Dilauro und Stadtjugendfeuerwehrwart Sascha Kepper (v.l.) mit den Trägern der Floriansmedaille der Hes. Jugendfeuerwehr (v.l.): Christof Ziller (Langenaubach), Daniel Panchyrz (Allendorf), Pascal Schaefer (Roßbachtal) und Marcel Denk (Fellerdilln).