Naturerlebnisfläche am „Haarwasen“ wird gebaut


„Wir freuen uns sehr über die Fördergelder und die Tatsache, dass wir nun die Naturerlebnisfläche am ‚Haarwasen‘ in Angriff nehmen können“, sagte der Erste Stadtrat Helmut Schneider (CDU). In der vergangenen Woche waren gleich zwei Bescheide ins Haigerer Rathaus „geflattert“. Der eine enthielt die „naturschutzrechtliche Eingriffsgenehmigung“ der Unteren Naturschutzbehörde (Lahn-Dill-Kreis) für das ein Hektar große Projekt. Der zweite Bescheid aus der Abteilung für den ländlichen Raum des Lahn-Dill-Kreises, brachte die frohe Botschaft, dass das so genannte LEADER-Programm der Europäischen Union den „Naturerlebnisraum am Haarwasen“ mit 55 Prozent der förderfähigen Kosten - das entspricht 185.000 Euro - unterstützt.

Die Finanzmittel stammen aus dem „Entwicklungsplan für den ländlichen Raum des Landes Hessen 2014 - 2020“.

Wie Bauamtsleiter André Münker mitteilte, geht das Projekt jetzt in die Umsetzung. Ausschreibungen - zum Beispiel für die zahlreichen Spielgeräte - sind in Arbeit. Ziel der Verwaltung ist es, das Freizeitgelände auf jeden Fall bis zum Hessentag (10. - 19. Juni 2022) fertigzustellen.

Die 10.000 Quadratmeter große Fläche mit ihren unterschiedlichen Angeboten dürfte vor allem bei Familien und Kindern gut ankommen

„Wir gehen davon aus, dass diese Fläche besonders bei Familien und Kindern sehr gut ankommen wird. Der benachbarte Panorama-Wanderweg ergänzt das Angebot“, blickte Helmut Schneider optimistisch nach vorn. Oberhalb des Wohngebietes „Fahler“ soll ein Ort entstehen, so der Antragstext der Stadt, „der auch durch seine Historie, Gestaltung und Naturverbundenheit nachhaltig wirksam ist“. Dabei soll darauf geachtet werden, vorhandene Biotopstrukturen wie Totholz oder Feucht- und Streuobst-Wiesen nicht zu stören, sodass ein Raum entsteht, „der Lebensraum für Flora und Fauna bietet und auch zum Begegnungsraum für Jung und Alt wird“.

Die Stadtverordnetenversammlung hatte den Freizeit-, Sport- und Naturerlebnisbereich im Frühjahr 2021 einstimmig auf den Weg gebracht. Mit der Naturerlebnisfläche soll Familien mit Kindern ein Ort geboten werden, an dem Kinder eigenständig Natur erleben und sich kreativ mit den natürlichen Gegebenheiten betätigen können. Hierzu bieten sich die Nadelwaldfläche und ein Teilstück der ehemaligen Bahnstrecke geradezu an.

Das Planungsbüro FFS aus Hohenahr, das für die Stadt die Planungen vorangetrieben hat, hat unter anderem vorgesehen:

. Aussichtspunkt

. Picknick-Wiese

. Schlucht mit Natursteinen

. Infotafeln

. Naturpfad am Bahndamm

. Baumhäuser

. Ruhebänke, Sonnenliegen

. Seilbrücke

. Stehwippe

. Kletterfelsen

. Hängematten-Schaukeln

. Sitzgruppen

. „Baumstamm-Mikado“

. Spielhäuser

. Kletterseile und - netze

. Rutschen, Wippen

. Hängebrücke über die einstige „Eisenbahnschlucht“

„In diesem Bereich wird es den Kindern garantiert nicht langweilig“, ist Bürgermeister Mario Schramm überzeugt. Bei allen Überlegungen stand besonders im Fokus, dass der Haarwasen sowohl von der Lage als auch der Topografie her prädestiniert ist für Freizeit-, Sport- und Naturerlebnisaktionen. Durch die günstige Lage ist die Fläche von der Kernstadt, dem Neubaugebiet „Fahler“, Flammerbach und Allendorf fußläufig und mit einem Zweirad erreichbar. Für Personen, die mit Pkw anfahren, stehen öffentliche Parkplätze zur Verfügung, ein weiterer Parkplatz an der Sportplatzstraße ist geplant.

Spazierweg entsteht auf der ehemaligen Bahntrasse

Ein weiteres Projekt ist der neue Panorama-Spazierweg, der auf Teilen der ehemaligen Bahnlinie Haiger-Breitscheid verläuft und bald gebaut werden soll. Da die Fläche relativ eben ist, bieten sich die Wege besonders für mobilitätseingeschränkte Personen an, die auf Rollator oder Rollstuhl angewiesen sind, aber auch für Familien mit Kindern, die dort ungestört das Fahrradfahren einüben wollen oder mit Inlineskatern oder Rollschuhen unterwegs sind. Ideal ist der Bereich auch für Spaziergänger, die nach Feierabend oder am Wochenende nur eine kurze Runde zur Entspannung drehen wollen.