Das Spitzen- und Leinenmuseum zeigt bei seiner nächsten Öffnung am Sonntag (4. Mai) eine kleine Zusammenstellung von Plauener Spitze. Die Plauener Spitze (siehe Foto: Schimmel) hat eine lange Tradition. Während die Männer im Vogtland als Bergleute arbeiteten, stickten die Frauen. 1862 wurden 42 Handstickmaschinen aufgestellt, die Stickkunst wurde ein echter Produktionszweig.
1898 wurde bei der Weltausstellung in Paris die erste „Plauener Spitze“ ausgestellt. Dort gab es den sogenannten „Grand Prix“ für die Spitzen-Firmen. Dadurch startete die feine Handarbeit international durch: Der Export in die USA verdoppelte sich 1900 von drei auf sechs Millionen Mark. 1912 waren es 25 Millionen Mark. Im Zweiten Weltkrieg wurde Plauen zerstört. Die Produktion kam zum Erliegen. Nach dem Krieg nahm sie wieder Fahrt auf. 1946 wurde der „Volkseigene Betrieb (VEB) Plauener Spitze“ gegründet. Seit 1984 ist der Name „Plauener Spitze“ eine geschützte Herkunftsangabe. Hinter dem Begriff stehen unterschiedliche Arten der Spitzenherstellung mit Ursprung in der Region Plauen. Ätz-, Spachtel- und Tüllspitze haben gemeinsam, dass der Untergrund nach der Erstellung abgelöst wird und nur die Spitze übrig bleibt. Zu bestaunen sind die Ausstellungsstücke in der Dauerausstellung im Obergeschoss des Museums.
Geöffnet ist das Museum von 14 bis 17 Uhr. Gruppen können Wunschtermine unter der Rufnummer 02773/71130 bei Museumsleiterin Ute Schimmel vereinbaren. Der Eintritt beträgt pro erwachsener Person 2,50 Euro.