Übungspuppen aus dem Feuer gerettet


Die Sicht ist schlecht, Flammen schlagen hoch, und im Hintergrund sind die Hilferufe einer vermissten Person zu hören.  Hilfe wird dringend benötigt. Dieser Herausforderung, wie sie täglich vorkommen kann, stellten sich 50 Feuerwehrleute aus den Feuerwehren der Stadt Haiger in Schönbach, wo ein Brandsimulationscontainer Station gemacht hatte.

Bei der Firma Henkel AG wurden das Absuchen von Räumen sowie die Brandbekämpfung unter realistischen Bedingungen geübt.

Experten geben den Rettern sofort ein „Feedback“

In dem rund 55 Quadratmeter großen, vom Land Hessen zur Verfügung gestellten Brandsimulationscontainer wurde eine  Drei-Zimmer-Wohnung nachgestellt, die vernebelt werden kann und zudem mit gasbefeuerten Brandstellen und einem Schrank, Sessel und einer Wand ausgestattet ist.

Jeder Atemschutztrupp, bestehend aus zwei Einsatzkräften, wurde durch einen „Kreisausbilder Atemschutz“ der Lahn-Dill-Feuerwehrschule begleitet, der die Übung beaufsichtigte und anschließend ein Feedback zu der Vorgehensweise und Löschtechnik gab.

Vermisstes Kind gesucht

Das Übungsszenario lautete: „F2Y-Wohnungsbrand im Erdgeschoss, eine Person vermisst“. Anschließend galt es, eine 80 Kilogramm schwere Übungspuppe zu finden und aus dem verrauchten Bereich zu retten. Damit sich die Atemschutztrupps nicht absprechen konnten, wechselten die Ausbilder regelmäßig das „Versteck“ der vermissten Person (z.B. Etagenbett oder Sofa).

Nach der erfolgreichen Personensuche galt es, ein vermisstes Kind aus der Brandwohnung zu retten. Immer wieder auflodernde Flammen erschwerten die Absuche der Wohnung. Die im Container herrschende Enge, die eingespielten Geräusche und der schwere, mit wassergefüllte Schlauch machten es den Atemschutzgeräteträgern nicht leicht, sich in der Wohnung fortzubewegen. Doch letztendlich konnte die Meldung „Kind gefunden, Menschenrettung wird eingeleitet“ durchgegeben werden. 

Retter müssen strenge Anforderungen erfüllen

Allen Teilnehmern war die Anstrengung anzusehen, die sie vollbracht hatten, um beide Übungspuppen aus der Wohnung zu retten.

Ein Atemschutzgeräteträger muss strenge Anforderungen, um sich dieser Herausforderung zu stellen. Hierzu zählen unter anderem regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen und Wiederholungsübungen gemäß der sogenannten Feuerwehrdienstvorschrift FwDV 7 (Atemschutz). Die Wehrführungen und Stadtbrandinspektor Andreas Dilauro dankten allen Atemschutzgeräteträger der Kernstadt- und Ortsteil-Feuerwehren, die sich diesen Anforderungen in regelmäßigen Abständen stellen, um weiterhin für den Ernstfall einsatzbereit zu sein.