Umstellung der Gasgeräte steht bevor


Die Stadtwerke Haiger stellen weiter die Weichen für die zukünftige Erdgasversorgung. Im Haigerer Stadtgebiet inklusive dem Industriegebiet Kalteiche steht die Umstellung von L-Gas (Low calorific gas) auf H-Gas (High calorific gas) unmittelbar bevor. Dazu passen ab Mitte April von den Stadtwerken Haiger beauftragte Fachkräfte die Gasgeräte im Netzgebiet an.

Dabei geht es um rund 2700 Gasheizungen, Herde und andere Geräte. Bei den meisten beschränkt sich der Aufwand auf den Tausch einer kleinen Düse.

Die Kosten für den Verbraucher werden sich nicht ändern

Da das neue Gas einen höheren Brennwert besitzt, werden auch die Zählerstände erfasst. Der Verbrauch wird dann zum Tag der Umstellung hochgerechnet. Die Kosten für den Verbraucher werden sich unterm Strich nicht ändern, sie werden nur anders berechnet. Das gesamte Netzgebiet der Stadtwerke soll bis Ende Juli 2021 umgestellt sein.

Terminvereinbarung leicht gemacht

Die Termine vereinbart das Erdgasbüro wie schon bei der Erfassung der Geräte rechtzeitig im Voraus. Die Techniker kommen in der Regel nicht unangekündigt und können sich ausweisen. Sie tragen sowohl einen Ausweis des Subunternehmens bei sich als auch einen der Stadtwerke Haiger.

Die Stadtwerke bitten alle Gaskunden darum, auch in der aktuellen Coronalage die Techniker ins Haus zu lassen, da die Anpassungsarbeiten leider nicht verschoben werden können. Selbstverständlich werden von den Technikern die aktuell gültigen Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen eingehalten, um sowohl die Kunden als auch sich bestmöglich zu schützen.

Großprojekt der Gaswirtschaft

Die Umstellung auf das Gas mit dem höheren Brennwert ist ein Großprojekt, für das sich die deutsche Gaswirtschaft zum Ziel gesetzt hat, bis zum Jahr 2030 bundesweit nach derzeitigem Stand noch rund fünf Millionen Gasgeräte auf den höheren Brennwert anzupassen. Notwendig wird die Umrüstung durch die zur Neige gehenden L-Gas-Vorräte, die bisher vorwiegend aus den Niederlanden kommen. Der neue Gastyp stammt im Wesentlichen aus norwegischer und russischer Förderung.

Damit Gasheizungen & Co. das H-Gas gut vertragen, müssen alle Erdgasgeräte umgerüstet oder in seltenen Fällen durch neue ersetzt werden. Diese so genannte „Marktraumumstellung“ wurde lange im Voraus geplant. In einem ersten Schritt wurden bereits ab Sommer 2019 zunächst alle Geräte erfasst, eine Übersicht erstellt und die zur Umrüstung erforderlichen Komponenten bestellt.

Jetzt folgt Phase zwei, die tatsächliche Umstellung der Geräte. In einem letzten Schritt stellen die Stadtwerke dann im Juli 2021 das Gas um. Der Termin ist vom vorgelagerten Netzbetreiber, der Open Grid Europe (OGE), so vorgegeben. Ein großer Teil der Geräte kann bereits vor dem tatsächlichen Schalttag angepasst werden, da diese über eine gewisse Toleranz verfügen. Nur wenige Geräte sind besonders sensibel und müssen am Umstellungstag selbst angepasst werden. Die restlichen Geräte können nach dem Umstellungstermin angepasst werden. Die entsprechenden Kunden werden vom Erdgasbüro separat angeschrieben.

Gleiches gilt auch für Kunden mit Geräten, für die aufgrund ihres Alters oder anderer Gründe kein entsprechendes Ersatzteil für die Verträglichkeit von H-Gas zu beschaffen ist. Diese Geräte müssen ausgetauscht werden. Die betreffenden Kunden wurden bereits angeschrieben.

Koordination über das Erdgasbüro

Die Planung der Marktraumumstellung erfolgt über das Erdgasbüro, das die Stadtwerke Haiger gemeinsam mit den Stadtwerken Herborn und der „enwag energie- und wassergesellschaft“ eingerichtet haben. Das Büro nimmt im Voraus Kontakt mit den Netzkunden der Stadtwerke Haiger auf.

Die Mitarbeiter sind telefonisch erreichbar unter 02773/811-290 oder per E-Mail an die Adresse erdgasbuero@stadtwerkehaiger.de (ohne Bindestrich!!!). Auf ihrer Homepage haben die Stadtwerke unter www.stadtwerkehaiger.de/de/Netzbetriebe/Gasnetz/ alle wichtigen Informationen zur Erdgasumstellung zusammengefasst.