Ein Stückchen „Heimatkunde“ für Kinder


Zwei für Haigers Geschichte prägende Figuren sind „Eduard“ und „Isabella“. Wer aufgepasst hat, konnte sie bereits im Haigerer Wimmelbild entdecken oder ihnen bei der Eröffnung des neuen Stadtmuseums am Marktplatz die Hand schütteln. Nun besuchten Prinzessin Isabella Charlotte von Nassau-Dietz und Eduard Schumachers aus Viersen die städtischen Kindertageseinrichtungen und Grundschulen. „Das ist ja eine tolle Überraschung!“, freute sich Ute Heinigk, Leitung der Kindertageseinrichtung in Steinbach, als „Prinzessin Isabella“ und „Eduard“ in historischen Kostümen den Kindern erzählten, wie sie in der Vergangenheit Haiger geprägt hatten.

Im Gepäck hatten sie als Geschenk das neue Buch „Abenteuer Zeitreise“, das kindgerecht und mit schönen Comics geschichtsträchtige Orte und Ereignisse in Haiger erklärt. Erzieher, Lehrkräfte und allen voran die Kinder waren begeistert von den Stadtgeschichtsmaskottchen. So macht Heimatkunde Spaß und bleibt in Erinnerung!

„Was für ein schönes Kleid!”, „Ihr seht beide ganz, ganz schick aus“ tönte es aus den Reihen, als „Isabella” und „Eduard“ den Raum betraten. Selbstverständlich waren die Kinder neugierig und lauschten gespannt der Vorstellung der beiden Besucher.

Prinzessin half der Stadt Haiger nach einem Brand durch eine Geldspende

„Isabella” (Leonie Jahnke) erklärte, dass sie als Prinzessin Isabella Charlotte von Nassau-Dietz geboren wurde und nach dem großen Stadtbrand 1723 den Menschen der Stadt durch eine großzügige Geldspende geholfen hatte. Sie wäre heute stolze 333 Jahre alt. Im Gedenken an die Fürstin wurde in der Innenstadt eine Straße „Isabellenstraße“ genannt. Tatsächlich war der Name der Straße einigen Kindern bekannt.

Für große Begeisterung sorgte das pompöse, goldene Kleid von „Isabella”. „Bist du wirklich eine Prinzessin?”, fragten die Kids mit strahlenden Augen. Die Mädchen wollten die Prinzessin drücken, das Kleid berühren, und eine junge Schülerin schenkte der Prinzessin sogar ein Armband.

„Eduard“ Schumachers aus Viersen (Clemens Rompf) wäre heute 192 Jahre alt – er war im 19. Jahrhundert oft in Haiger zu Gast, da er das Klima aus gesundheitlichen Gründen sehr angenehm fand - er war lungenkrank und starb aufgrund dieses Leidens auch schon mit 48 Jahren. Seine Tage in Haiger verbrachte er gerne damit, vom heutigen Standort des Eduards-turms aus die Stadt zu betrachten. Er finanzierte den zehn Meter hohen Aussichtsturm und schenkte Haiger dadurch ein ganz besonderes Plätzchen zum Verweilen. „Ich stand da oben schon mal”, sagte ein Kind aus der Kindertageseinrichtung Roßbach.

Und auch andere Sehenswürdigkeiten aus dem Buch „Abenteuer Zeitreise”, die das Duo zeigte, waren den Kindern bekannt. Die evangelische Stadtkirche in Haiger, für viele das Wahrzeichen der Stadt, hatten die Kleinen auch alle schon mal gesehen. Manch einer war sogar schon im neuen Stadtmuseum am Marktplatz und hatte sich „jedes einzelne Bild angeschaut”.

Fragen zur Geschichte

Die Kinder in den Grundschulen hatten viele Fragen an „Isabella” und „Eduard”. In der Grundschule im Roßbachtal schnellten immer wieder neue Finger in die Höhe. Es war toll zu erleben, welches Interesse Heimatgeschichte hervorrufen kann, wenn sie kindgerecht vermittelt wird! Da noch weitere Besuchsorte auf dem Zeitplan von „Isabella” und „Eduard” standen, lud Susanne Menges vom Stadtmuseum die Kinder dazu ein, gerne nochmal als Kita-Gruppe oder im Klassenverband am Marktplatz vorbeizuschauen und eine Führung durch das neue Stadtmuseum zu „buchen“. Vielleicht würde auch „Isabella” dann sogar dabei sein und die Führung begleiten. Und auch beim Ferienpass der Stadt Haiger wird es eine „Stadtführung für Kids” geben (6. August von 14 bis 15.15 Uhr). Das Angebot in den Sommerferien kommt immer gut an und kann online über das Ferienprogramm gebucht werden. Die Älteren klettern dann sogar bis hoch auf den Kirchturm und können die Stadt aus einer ganz neuen Perspektive bestaunen.

Wer bis dahin nicht mehr warten möchte: Das Buch „Abenteuer Zeitreise” wird in die Leseecken und Büchereien der Kitas und Schulen wandern, sodass alle Kinder die Möglichkeit haben, sich über ihre Heimatstadt und deren Geschichte zu informieren. Das Buch behandelt dabei nicht nur die Kernstadt, sondern auch die Stadtteile. Als „Isabella“ (Leonie Jahnke) in der Kita Fellerdilln beispielsweise das Comic zum Hauberg vorstellte, wussten einige Kids ganz genau, worum es geht. „Ich weiß alles über den Hauberg“, gab sich ein kleiner Junge selbstbewusst.