In der Kapelle spielt die Musik


 „Ich gehe immer wieder gerne zu den Konzerten in Langenaubach – in der Kapelle herrscht eine ganz besondere Atmosphäre“, sagt Haigers Bürgermeister Mario Schramm. Und der Rathaus-Chef ist nicht der einzige Fan der Kulturkapelle Langenaubach – nahezu alle Konzerte in dem historischen Gebäude waren in den vergangenen  beiden Jahren ausverkauft. In diesem Jahr stehen fünf Termine auf dem Programm – das Programm reicht von Klassik über Blues bis hin zu Bluegrass-Klängen.

„Die Kapelle ist längst kein Geheimtipp mehr. Unser Angebot hat sich unter den Künstlern herumgesprochen, und wir erhalten regelmäßig Anfragen von Künstlern, die gerne in Langenaubach spielen würden“, freut sich Fachdienstleiter Andreas Rompf, der gemeinsam mit Ralf Triesch die Konzerte organisiert. In diesem Jahr sind folgende Termine geplant:  12. April „Corde Celesti“ (Harfe/Gitarre), 17. Mai  Blues und Gitarre mit Michael „Öli“ Müller und Peter Schneider, 13. September Tess und Daisy, 11. Oktober „Sacred Sounds of grass“, 22. November Ann Vriend. Übrigens: Wenige Tage nach der Ankündigung war das „Öli“-Konzert bereits ausverkauft. Doch es gibt Hoffnung für die Bluesfans der Region. Die Musiker können ihre Verstärker in der altehrwürdigen Kapelle stehen lassen, denn sie spielen ihr Programm 24 Stunden später – also am Samstag (18. Mai, 20 Uhr) noch einmal.

Den Auftakt in diesem Jahr macht ein Konzert mit dem Duo „Corde Celesti“. Am 12. April  (Freitag) ab 20 Uhr präsentieren Christiane Werner (Harfe) und Albrecht Bunk (Gitarre) unter dem Titel „TakTraum“ ein Programm, das sich mit der Verbindung von Raum und Zeit, Traum und Wirklichkeit auseinandersetzt. Die außergewöhnliche Besetzung des Duos sowie  sphärische Klänge und innige Rhythmen versprechen einen „TagTraum“ am Abend.  Gespielt werden eigene Arrangements und Originalwerke von Jean Sibelius, Peter Helmut Lang, Marco Pereira und anderen Künstlern. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.

Zum Bluestempel wird die Langenaubacher Kapelle am 17. und 18. Mai. „Dann lösen wir ein Versprechen ein“, sagt Organisator Ralf Triesch. In der Tat waren die Tickets beim ersten Konzert von Michael „Öli“ Müller und Peter Schneider so schnell vergriffen, dass spontan eine Neuauflage geplant wurde. Besucher dürfen sich auf zwei Konzerte mit ausgewählten Songs von Eric Clapton, JJ Cale oder Muddy Waters freuen. In den vergangenen Jahren haben die beiden zahlreiche Konzerte mit der „Öli-Müller“-Bluesband gespielt, unter anderem bei den „Sozius“-Konzerten in der Haigerer Stadthalle oder beim „Wuffstock“ in Oberscheld. Gespielt wird „unplugged“ auf Akustikgitarren, und natürlich kommt auch der Gesang nicht zu kurz. 

Nach einer Sommerpause wird das Programm am 13. September mit „Tess und Daisy“ fortgesetzt. „Eins plus eins ist weit mehr als zwei“ lautet das Motto der beiden „Frontfrauen“, die jede Menge Bühnenerfahrung im Gepäck haben. Die temperamentvolle texanische Singer-Songwriterin Tess Wiley – in Haiger bekannt vom Sozius-Konzert in der Stadthalle - und die klassische Harfenistin Cordula Poos (Spitzname „Daisy“) laden einander in ihre Songs ein und bewirken somit eine unvergesslich berührende Stimmung. Die warmen, weichen Klänge der Harfe, virtuos gespielt, der perkussive Rhythmus der akustischen Gitarre, Cordulas dunkle, warme Stimme ergänzt durch die rauchige, gleichzeitig stark und zerbrechliche Stimme von Tess Wiley - all das erzeugt eine einzigartige Atmosphäre.

Außergewöhnliche Klänge sind am 11. Oktober zu hören, wenn die „Sacred Sounds of grass“ in Langenaubach gastieren. Sie setzen im Zeitalter der elektronischen Klänge mit ihrem rein akustischen Sound Kontrapunkte. Der Bandsound ist bestimmt von vokaler und instrumentaler Perfektion. International gelten „SSOG“ als authentischste Bluegrass-Band außerhalb der Vereinigten Staaten. Die Jungs um Samuel und Thilo Hain aus Frohnhausen haben Bühnenerfahrung seit 1979 und sind von den internationalen Konzertbühnen kaum mehr wegzudenken.

Mit ihren CDs waren „Sacred Sounds of grass“ Pioniere in Sachen Bluegrass. Zu den Höhepunkten der Bandgeschichte gehören die bisher drei USA-Tourneen in den Jahren 1989, 1990 und 1993 mit Auftritten bei den renommiertesten Bluegrass-Festivals in den Staaten. Zur Band gehören Thilo Hain (Banjo, Gesang), Sam Hain (Mandolin, Gesang), Alfred Bonk (Bass, Gesang) und Heiko Ahrend (Gitarre, Gesang).

Die erfolgreiche Sängerin Ann Vriend nach Haiger so lotsen, war aus Termingründen kein gerade leichtes Unterfangen. “Letztlich hat es Dank der Vermittlertätigkeit von Henning Franz geklappt”, freut sich Ralf Triesch. Die Künstlerin, kurz “AV” genannt, durfte kürzlich im ZDF ihr Können unter Beweis stellen – die Fangemeinde wächst. Die aus Edmonton, Kanada stammende Sängerin verfügt über eine derart expressive, kraftvolle, soul-getränkte Stimme, dass der Begriff „Ausnahmesängerin“ gerechtfertigt erscheint. Auf ihrem Ende Mai erscheinendem Mini-Album „Flame“ beweist sie ihre überragende stimmliche Präsenz und kompositorische Finesse.  Ihre Musik bewegt sich zwischen groovendem Neo-Soul und nachdenklichem Singer-Songwriter-Pop. Berühmt für ihren charmanten Umgang mit dem Publikum sowie ihren selbstironischen kanadischen Humor, ist „AV“ in der Lage, sowohl das „Mädchen von Nebenan“ zu verkörpern, als auch mit ihren emotionsgeladenen, stimmgewaltigen Vorträgen  Begeisterungsstürme zu entfachen.

Tickets für die Konzerte gibt es für neun Euro (Abendkasse elf Euro) im Haigerer Rathaus oder über die Rufnummer 02773/811-150 (Mail: kulturamt@haiger.de)