Zuwachs in der Jugendabteilung


Wehrführer Moritz Paul konnte im ersten Jahresbericht, den er als verantwortlicher Wehrführer der Rodenbacher Wehr vortrug, relativ entspannt auf das vergangene Jahr zurückblicken. Sehr Erfreuliches gab es vom Nachwuchs der Rodenbacher Brandschützer zu berichten, denn hier war ein deutlicher Anstieg der Mitglieder zu verzeichnen.

Auf elf Einsätze belief sich die Anzahl der Alarmierungen in 2023. Fünf Fehlalarme waren zu verzeichnen, weil zum Beispiel   hoch empfindliche Brandmeldeanlagen in Industriegebäuden ausgelöst hatten, was sich aber nicht immer vermeiden lässt. Insgesamt kam die Wehr in 2023 auf 82 Einsatzstunden. Zum Vergleich: im Jahre 2022, als der große Waldbrand bekämpft werden musste, wurden fast viermal soviele Stunden geleistet.

Der Wehrführer berichtete weiter von zwei kleineren Bränden und Hilfe bei zwei Verkehrsunfällen. Bei dem zweiten, Mitte Dezember musste eine eingeklemmte Person befreit werden.  

 Person unter Zug stellt sich als Wildschwein heraus

Die Alarmierung „Person unter Zug“, die im Oktober einging, ließ bei der Feuerwehr Schlimmes befürchten. An der Unfallstelle der Bahnstrecke gab es dann Entwarnung, es musste - zum Glück - kein Mensch geborgen werden, sondern drei kleine Wildschweine hatten auf der Bahnstrecke ihr Leben lassen müssen. Die Bahnstrecke war auch Schauplatz eines zweiten Einsatzes Ende November, als ein Baum auf die Oberleitung gestürzt war und es für den Zug kein Durchkommen gab. Sämtliche Fahrgäste mussten aus dem Zug evakuiert und bei der nahegelegenen Firma Hof versorgt werden. Hier galt der besondere Dank der Wehr der Firma Hof und ihren Mitarbeitern für die tolle Unterstützung.

Sehr Positives hatte der stellvertretende Jugendfeuerwehrwart Marcel Bockemühl zu vermelden. In 2023 wuchs die Jugendabteilung von 8 auf 12 Mitglieder an. Stephan Stöcklein, ehemaliger Wehrführer, fand das sehr beachtlich: „Es gab Zeiten, an die ich mich erinnere, da konnte man alle Jugendlichen in ein Auto packen - diese Entwicklung finde ich ganz hervorragend.“ Alle waren sich alle einig, dass die Jugendarbeit auf vielen Ebenen unterstützt werden muss. Neben theoretischen und praktischen Übungen des Nachwuchses kam auch die Geselligkeit nicht zu kurz. Höhepunkt war das Zeltager am Aartalsee im Sommer. 

Eine Änderung ist in 2024 beim Osterfeuer geplant. Es wird dieses Jahr auf privater Initiative - natürlich unter Beachtung der Brandschutzvorschriften - stattfinden. Der Feuerwehrverein ist kein Veranstalter mehr.

Stadtrat betont hohe Bedeutung der Feuerwehr

Neben Grüßen und einem Dankeschön vom Magistrat stellte Stadtrat Herbert Fassel die hohe Bedeutung des Ehrenamtes generell und speziell die Tätigkeit in der Feuerwehr heraus. „Gerade als Feuerwehr habt ihr eine hohe Verantwortung. Wenn ich sehe, dass die Jugendabteilung wächst, ist das ein Zeichen, das man wertschätzen muss – schön, wenn das bei anderen  Feuerwehren auch so wäre.  Kommt allzeit gesund von Euren Einsätzen zurück“, schloss Fassel.   

Stadtbrandinspektor (SBI) Andreas Dilauro fand klare Worte zur Arbeit der Feuerwehren im täglichen Geschäft. „Wir verwalten uns zu Tode, die Anforderungen nehmen täglich zu. Sie werden festgelegt von der Politik, in der Menschen Entscheidungen treffen, die die Gesetzeslage nicht komplett kennen - und wir müssen das ausbaden.“ „Warum kriegt man es in Hessen nicht hin, wie in anderen Bundesländern die Jugendfeuerwehr schon für Achtjährige zu öffnen. Bei uns geht das erst ab zehn Jahren“, zeigte der SBI Unverständnis: „Ich beuge mich oft der politischen Meinung, aber überzeugt bin ich nicht.“

Die Zusammenarbeit mit der Stadt Haiger, stellte Dilauro heraus, klappe gerade im Hinblick auf das geplante neue Feuerwehrhaus gut. „Wer weiß, vielleicht ziehen wir schon in 2025 da ein!“

„Es wird in den Feuerwehren tolle Arbeit geleistet und wir wollen Euch auch dazu eine zeitgemäße Ausrüstung zur Verfügung stellen.“ Das neue Einsatzfahrzeug, über das die Wehr seit 2023 verfügt, sei top ausgestattet. „Da ist man doch schon bei den Übungen motiviert, wenn man zeitgemäßes Material zur Verfügung hat“, schwärmte Dilauro. „Wir wollen und müssen den Feuerwehrdienst attraktiv halten. Bleibt gesund!“ 

Im Einsatztempo gingen die Wahlen über die Bühne. Erich Stöcklein, der bisherige Vorsitzende der Alters- und Ehrenabteilung, war schnell wiedergewählt. Alter und neuer Schriftführer ist Christoph Menges. Zum Kassenprüfer wurde Johannes Heinke bestimmt.

 Stephan Stöcklein als Vertreter des Feuerwehrvereins konnte zahlreiche Ehrungen vornehmen und Danke sagen für langjährige Treue. Frank Menges, Silas Geiß, Niklas Schupp, Eckhard Franz, Sascha Kunz und Marcel Bockmühle nahmen gerne die Ehrennadeln entgegen.

Bevor es bei „Hausmannskost“ und kalten Getränken in den gemütlichen Teil überging, war es der Stadtbrandinspektor Andreas Dilauro persönlich, der dem 2023 gewählten Wehrführer Moritz Paul seine Urkunde überreichte und ihn damit zum Löschmeister beförderte.

Der stellvertretende Vorsitzende des Feuerwehrvereins Stephan Stöcklein (l.) konnte zahlreiche Ehrungen vornehmen und ein Dankeschön sowie bronzene, silberne und goldene Ehrennadeln für langjährige Mitgliedschaft an Marco Hees, Frank Menges, Silas Geiß, Niklas Schupp, Eckhard Franz, Sascha Kunz und Marcel Bockemühle verteilen.                Foto: Thorsten Seefeldt/Stadt Haiger

 

Stadtbrandinspektor Andreas Dilauro (l.) und Stadtrat Herbert Fassel (r.) freuen sich über engagierte Mitarbeit in der Feuerwehr Rodenbach, Erich Stöcklein (2. v.l.) bleibt Vorsitzender der Alters- und Ehrenabteilung, Wehrführer Moritz Paul (2.v.r.) konnte zum Löschmeister befördert werden. Foto: Thorsten Seefeldt/Stadt Haiger