Zum wiederholten Mal war das Thema „Hessentag“ Gegenstand der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung am 17. September. Ausschlaggebend war ein Antrag der FWG-Fraktion (Freie Wählergemeinschaft Haiger). Zu entscheiden hatten die Stadtverordneten über einen Antrag mit dem Ziel, dass bei der Vergabestelle für Revision des Lahn-Dill-Kreises eine Sonderprüfung der Organisation, der Vergabe und der Rückabwicklung des Hessentages gestellt werden sollte. „Der seitens der FWG-Fraktion Haiger bereits initiierte ,Akteneinsichtsausschuss Hessentag‘ hatte die Hessentagsthematik intensiv beleuchtet und die gewonnenen Erkenntnisse in einem umfassenden Abschlussbericht zusammengefasst“, so der Akteneinsichtsausschussvorsitzende Matthias Hain (CDU). Dieses Statement ergänzte der Bürgermeister, dass er bereits mit der Abteilung Revision des Lahn-Dill-Kreises Gespräche in Bezug auf vergangene Akteneinsichtsausschüsse geführt habe und die Prüfstelle gebeten hat, dieses Thema im Rahmen der jeweiligen Jahresabschlüsse sehr genau zu prüfen.
Prüfung erfolgte durch Akteneinsichtsausschuss
In der bestehenden Debatte machten alle anderen Fraktionen des Stadtparlaments deutlich, dass sie für eine Ablehnung des FWG-Antrages abstimmen werden. Inhaltlich gaben die Wortmeldungen wieder, dass eine weitere Prüfung in Auftrag zu geben, obwohl bereits ein Akteneinsichtsausschuss intensiv die Vorgänge beleuchtet hat, zum einen zusätzliche Kosten erzeuge und zum anderen ein falsches Signal an die Verwaltung und die im Thema „Hessentag“ engagierten Mitarbeiter sende. Die Sprecher der Fraktionen CDU, SPD und FDP stellten klar, dass es sich um ein herausforderndes Großprojekt handele, bei dem Fehler nicht ausgeschlossen werden könnten. Der Bericht des Akteneinsichtsausschusses, in dem Vertreter aller städtischer Fraktionen vertreten waren und diesen unterzeichnet hatten, ergab keine Auffälligkeiten eines vorsätzlich schädlichen Handelns durch die Verwaltung. Das grundsätzliche Misstrauen der Verwaltung gegenüber müsse aufhören, forderte Akteneinsichtsausschussvorsitzender Matthias Hain abschließend. Die Stadtverordnetenversammlung lehnte den Antrag mehrheitlich ab (19 Gegenstimmen, 7 Ja-Stimmen, 1 Enthaltung).