Das Leinenmuseum öffnet


Das Spitzen- und Leinenmuseum in Haigerseelbach (Seelbachstr. 9) zeigt an jedem ersten Sonntag im Monat die lange Tradition der Flachsverarbeitung inklusive der Produkte, die früher in mühsamer Handarbeit hergestellt wurden. Dazu zählen Kleidung, Säcke, Tisch- und Bettwäsche ebenso, wie eine große Sammlung an alter feiner Spitze aus vielen Ländern Europas und  verschiedenen Jahrhunderten.

Flachs ist durch den Import von Baumwolle und die Verwendung synthetischer Fasern als Faserpflanze in den Hintergrund getreten. Heute gewinnt der Flachs als nachwachsender Rohstoff zunehmend an Bedeutung. Angefangen bei der Nutzung des Leinsamens zur Unterstützung des Darms und über die Verwendung des Leinöls als Speiseöl findet es auch durch seine besonderen physikalischen Eigenschaften industriell Verwendung in der Herstellung von Anstrichfarben, Lacken, Linoleum und Druckfarben und in der Papier-, Leder- und Wachsindustrie.

Auch die sogenannten Abfallprodukte, Schäben genannt, werden beispielsweise als Pferdeeinstreu, aber auch im Heimtiersektor eingesetzt, da sie bis zu 400 % Feuchtigkeit aufnehmen können. Einen relativ kleinen Marktanteil haben sie im Bereich von Pflanzensubstraten. Auf Interesse stoßen Schäben im Baubereich, wo sie als Wärmedämmstoff eingesetzt werden.

Flachs wird auch zur Dämmung eingesetzt

Viele dieser neuen Produkte können in der Ausstellung „Leinen heute“ des Museums bestaunt werden, ebenso geht es um die verschiedenen Zustände des Flachses während der Verarbeitung und dessen Nutzung. Besucher sehen das Naturprodukt in der Pkw-Innenausstattung, bei Tennisschlägern, Aktenkoffern, Snowboards und als Dämmmaterial sowie bei Artikeln des täglichen Gebrauchs. Natürlich wird auch heute noch Flachs zu Garn versponnen, aus der die feinsten Kleider oder Spitzen hergestellt werden.

Rabatt im Museumslädchen

Im Museumslädchen erhalten  Gäste Stoffe, Spitze, Geschenke, Deko und mehr. Aufgrund von geplanten Renovierungsarbeiten gibt es auf die Shop-Angebote zur Zeit Rabatte bis zu 50 %.

Geöffnet ist das Museum von 14 – 17 Uhr. Gruppen können Wunschtermine unter der Rufnummer 02773/71130 bei Museumsleiterin Ute Schimmel vereinbaren. Der Eintritt beträgt pro erwachsener Person 2,50 Euro.