Die Stadt Haiger gibt den Hessentag zurück


Die Haigerer Stadtverordnetenversammlung hat die Bewerbung für die Ausrichtung eines Hessentages ab 2020 gegenüber der Hessischen Staatskanzlei zurückgezogen. Das Stadtparlament stimmte in der vergangenen Woche mit 28 Ja-Stimmen, bei einer Enthaltung, für die „Rückgabe“ der Bewerbung.

Hintergrund: Städte, die einmal zu Hessentags-Städten ernannt wurden, behalten diesen Status, auch wenn der Hessentag – wie in Haiger 2020 aus Corona-Gründen geschehen – abgesagt wurde. Wenn die Stadt bereit ist, kann sie die zehntägige Großveranstaltung - das größte deutsche Landesfest - nachholen. Diese Möglichkeit ist mit dem Schritt der Stadtverordnetenversammlung nun nicht mehr gegeben.

Die Finanzlage hat sich massiv verschlechtert

Das Parlament folgte der Einschätzung der Verwaltung, dass die momentan eingetretene und vermutlich noch einige Jahre anhaltende schlechte Finanzlage (Rückgang Gewerbesteuern,  Gewerbesteuerrückerstattungen, steigende Umlagen) sowie die enormen finanziellen Aufwendungen im Rahmen von laufenden Großprojekten eine Ausrichtung eines Hessentages in den nächsten Jahren nicht zulassen.

Außerdem bleibe festzustellen, dass nicht mehr alle für das Landesfest ursprünglich verplanten Freiflächen zur Verfügung stehen, da ganz wesentliche Flächen mittlerweile bebaut wurden oder in Kürze bebaut werden.

Eine Neubewerbung bleibt möglich

„Sollte sich die Finanzsituation in einigen Jahren wieder verbessern, kann jederzeit über eine erneute Bewerbung nachgedacht werden“, machte Bürgermeister Mario Schramm deutlich. Das Schreiben an Staatssekretär Benedikt Kuhn (Hessische Staatskanzlei) wurde von Stadtverordnetenvorsteher Bernd Seipel (CDU) und Bürgermeister Mario Schramm unterzeichnet.